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West (*1947 in Wien) zählt zu den bedeutendsten Künstler der internationalen Kunstszene, was seine Teilnahme an wichtigen Ausstellungen wie der documenta IX und X. Biennale Venedig 1990 etc. eindrucksvoll belegt.

In Passau zeigt er Arbeiten aus zentralen Werkphasen, so etwa seine „Passstücke“, mit denen er sein skulpturales Schaffen Anfang der 80er Jahre begann. Der Besucher wird eingeladen, mit Plastiken zu interagieren und als „körpererweiternde Sin-nesprothesen“ zu begreifen. Ebenso wird eine Reihe von Collagen zu sehen sein, bei der West fremdes Bild- und Textmaterial auf seine ihm eigene Art mit Malerei kombiniert. Neben weiteren Plastiken und einer eigens für das Museum konzipierten Installation, wird je eine monumentale Aluminium-Skulptur für den Museumslichthof sowie für den öffentlichen Raum am Rathausplatz präsentiert.

Die Besonderheit seiner Kunstproduktion liegt nicht nur in der Neudefinition des Skulpturenbegriffs oder im hohen Sinnlichkeitspotentials seiner Artefakte, sondern v.a. in seiner Haltung zur Welt und den Dingen. Geprägt ist sein Weltbild von ironischer Skepsis zur Realität und der Lust am Tabubruch gesellschaftlicher Konventionen.

West ist als Künstler kein Einzelgänger, sondern immer wieder Kollaborateur. Im Umkreis seines Kosmos agieren Künstlerinnen und Künstler der nächsten Generation, die sich in diesem diskursiven Milieu inspirieren und reiben. Die Gemeinschaftlichkeit im Atelier West lässt eigenständige Entwicklungen zu und fördert die jeweilige Identitätssuche der Protagonisten des Kollektivs. Die Positionen von Songül Boyraz (1969), Heiri Häfliger (1969) und Franz Kapfer (*1971) lassen zwar Rückschlüsse auf die West´sche Formensprache oder auf inhaltliche Konzeptionen zu, sind jedoch in ihren Ausprägungen originäre Statements zur Gegenwartskunst.

Mit Unterstützung des Kulturfonds Bayern.

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Franz West - LOST EIGHT
Songül Boyraz, Heiri Häfliger, Franz Kapfer
Kurator: Hans-Peter Wipplinger