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Die Fondation de l´Hermitage zeigt diesen Sommer eine Ausstellung, die dem tschechischen Maler und Illustrator Frantisek Kupka (1871-1957) gewidmet ist. Seine leidenschaftliche Suche nach Licht und Bewegung macht ihn zu einer zentralen Gestalt des Fauvismus, später auch des Kubismus, bis er sich ab 1910 der reinen Malerei und ungegenständlichen Kunst zuwendet. Diese Ausstellung bietet eine einmalige Gelegenheit, die bemerkenswerte Werkgruppe Kupkas - über hundert Gemälde, Pastelle, Zeichnungen und Grafiken - zu entdecken, die im Centre Pompidou, Musée national d'art moderne, in Paris verwahrt wird.

Der 1871 in Opocno (Böhmen) geborene Frantisek Kupka bildete sich an der Kunstakademie in Prag aus, später auch an derjenigen in Wien. 1896 kam er nach Paris, wo er zum Lebensunterhalt Modezeichnungen, Plakate, Buchillustrationen und satirische Zeichnungen anfertigte, seine malerische Arbeit aber nebenbei fortsetzte. Im Wunsch, "alles auf moderne Art zu ersinnen, das heisst ohne traditionelle Formen unseren Zeitgeist zum Ausdruck zu bringen" (Brief an einen Freund, 1910), interessierte er sich für die Malerei des Divisionismus, später auch für die freien Ausdrucksformen der Fauves, und fühlte sich von den ersten kubistischen Experimenten angezogen. Ab den 1910er Jahren wandte er sich klar dem Ungegenständlichen zu, wobei er einen persönlichen Weg einschlug, auf der Suche nach einer Kreation, die reine Malerei sein sollte, losgelöst von jeglichem Nachahmungswunsch. Er arbeitete nur noch mit farbigen Flächen und Linien und ihrem Wechselspiel, Kreisbewegungen und Farbrhythmen, geometrischen Formen mit kosmischer und zugleich spiritueller Symbolik.

Zum Zeitpunkt des Todes von Kupka 1957 bestand bereits eine enge Beziehung des Künstlers zum französischen Staat. Das Musée national d'art moderne in Paris hatte ihm ab 1936 regelmässig Werke abgekauft. Diese Erwerbungen wurden massgeblich durch das Legat der Witwe des Künstlers ergänzt, die 1963 dem Museum sämtliche in ihrem Besitz verbliebenen Werke vermachte: 139 an der Zahl (50 Gemälde, 15 Pastelle, 71 Zeichnungen, Gouachen und Aquarelle sowie drei Grafiken) gelangten so in die Sammlung des Centre Pompidou. Dieses Ensemble, das weltweit bedeutendste, ermöglicht, sämtliche Etappen in der Laufbahn Kupkas aufzuzeigen, von den ersten symbolistischen Grafiken bis zur radikalen Geometrie des Spätwerkes.

Als Fortsetzung ihrer Erkundungsreise durch die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts hat die Fondation de l'Hermitage das Privileg, dem Publikum die Entdeckung Kupkas - oder eine bessere Kenntnis seines Werks - zu ermöglichen, mit einer Ausstellung "extra muros" des Musée national d'art moderne. Es handelt sich um die erste vollständige Präsentation dieser Sammlung seit 1966 und der ersten Kupka in der Schweiz gewidmeten

Werkschau seit 1976. Die zunächst im Kunstmuseum Liechtenstein in Vaduz gezeigte Ausstellung wird auch noch in Strassburg und Montpellier, Frankreich, sowie in Münster, Deutschland, zu sehen sein. Für das Ausstellungskonzept zeichnet Brigitte Leal verantwortlich, Konservatorin des Musée national d'art moderne.

Die Ausstellung wird von einer reich illustrierten Publikation begleitet, die auf die letzten Forschungsarbeiten zu Kupka eingeht. Dieser Katalog wird vom Centre Georges Pompidou in Zusammenarbeit mit der Fondation de l'Hermitage herausgegeben. Pressetext

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Frantisek Kupka - Die Sammlung des Centre Pompidou
über hundert Gemälde, Pastelle, Zeichnungen und Grafiken aus der Sammlung des Centre Pompidou, Paris