Kunststiftung K52, Berlin

Galerie der Kunststiftung K52 | Joachimstraße 17 / Ecke Auguststraße
10117 Berlin

plan route show map

artist / participant

curator

press release only in german

frank maibier | schnittfall
24.11.2021 - 18.12.2021
Eröffnung am: 20.11.2021 von 18–21:00 Uhr

Frank Maibier hat das Stipendium der Kunststiftung K52 für Künstlerinnen und Künstler über 45 erhalten. Die Ausstellung präsentiert unter dem Titel „schnittfall“ aktuelle Arbeiten des Künstlers. Eine raumgreifende skulpturale Installation, die in dieser Weise erstmalig öffentlich gezeigt wird, bildet im großen Galerieraum einen architektonischen Körper. Er besteht aus vier großen und 256 kleinen Modulen. Gedehnt und in die Höhe ragend wirkt er wie ein konstruktives Element aus welchem die einstigen Bauteile scheinbar herausgefallen sind. Der Zerfall und das Schöne liegen hier dicht beieinander. Die aus dem Material Polypropylen bestehende Konstruktion basiert von den Formelementen her auf einem einfachen mit der Hand gefertigten Papierschnitt.
Neben der Installation präsentiert der Künstler zwei serielle Papierarbeiten sowie eine Serie aus dem Bereich der „Wald-“ und „Wiesenschläge“ – Falt- und Prägeschläge auf Büttenpapier, die in der Natur entstanden sind. In den seriellen Zeichnungen scheinen sich konstruktive Ansätze aufzulösen.

Zur Eröffnung spricht Prof. Harald Kunde, Museum Kurhaus Kleve

Improvisationen: Andreas Winkler

Es erscheint ein limitierter Tonträger / mutante felder von / kanaluntersuchung / CD - LP.

Frank Maibier wurde 1959 in Werneuchen geboren. Nach einer Ausbildung zum Automechaniker widmete sich Maibier als Autodidakt seit Mitte der 1980er Jahre Musik- und Klangprojekten und schuf erste Arbeiten mit Papier. 1999 erhielt er das Stipendium des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, Casa Baldi, Olevano Romano.

Frank Maibier schafft temporäre und langwährende Installationen, Skulpturen und Bildträger – oftmals aus einfachen, vermeintlich niedrigwertigen Materialien – in denen sich formale und konstruktive Darstellungsmomente ebenso manifestieren, wie seine feinsinnigen Reflektionen zu oder über Literatur und Musik. Maibier hat als Autodidakt konsequent ein Oeuvre entwickelt und fortgeführt, das durch sensible und intelligente Infragestellung und Auseinandersetzung mit Räumen und Materialien besticht. Jenseits kunstmarktorientierter Ästhetik arbeitet der Künstler oftmals raum- und geschichtsspezifisch und offeriert den Betrachter:innen ungewöhnliche Perspektivwahrnehmungen und Vergegenwärtigungen von Geschichte, Literatur oder Klang.
Die Jury (s.u.) der Kunststiftung K52 hat sich im Juni 2020 einstimmig für eine Würdigung des reifen wie außergewöhnlichen Werks von Frank Maibier entschieden. Beworben hatten sich 66 Künstlerinnen und Künstler.

--
Die Jury

Sara Bernshausen, Kuratorin und Stellv. Leitung Palais Populaire
Nicola Kuhn, Kunst-Redakteurin Der Tagesspiegel
Olaf Nicolai, Künstler
Nicolaus Schmidt, Künstler, Vorsitzender der Kunststiftung K52
Dorothea Schöne, künstlerische Leiterin Kunsthaus Dahlem, Beirätin der Kunststiftung K52

Das Stipendium wird seit 2014 vergeben. Es ist mit 6.000 Euro dotiert.
Zudem richtet die Stiftung eine Ausstellung im Berliner Galerienviertel rund um die Auguststraße aus.
2021 wird erstmalig eine Veröffentlichung zum Künstler erscheinen.