artist / participant

press release only in german

Eine Ausstellung der Nationalgalerie Berlin und des Kunsthistorischen Museums Wien in Kooperation mit dem Museo del Prado, Madrid. Ermöglicht durch den Verein der Freunde der Nationalgalerie.

Nach mehr als 10 Jahren Vorbereitungszeit sind die Staatlichen Museen zu Berlin und das Kunsthistorische Museum in Wien stolz, in Kooperation mit dem Museo del Prado in Madrid die umfassendste Ausstellung des deutschsprachigen Raumes zum Werk des spanischen Künstlers Francisco de Goya zu präsentieren. Bekannt als Maler, Zeichner, Radierer und Lithograph gilt Goya als einer der größten Künstler Spaniens.

Seinen ersten Ruhm erwarb Goya (1746-1828) mit Bildern des bunten spanischen Volkslebens, die als Vorlagen für die königliche Teppichweberei dienten. 1774-90 schuf er heitere Szenen unbeschwerter Lebensfreude wie "El quitasol". 1789 wurde er Hofmaler am spanischen Königshof in Madrid und schuf zahlreiche Porträts des spanischen Adels wie z.B. "Duquesa de Alba". Doch der Kontakt mit Vertretern der Aufklärung, welche die von Hof und Kirche dominierte spanische Gesellschaft kritisierten, ließ ihn an dieser Art der Malerei in der Tradition des Rokoko zweifeln. Zur Zeit der Französischen Revolution geriet er als Hofmaler zwischen die Fronten, da viele seiner Freunde von den Truppen des Königs verfolgt wurden. Diese Erfahrung sowie eine schwere Krankheit in deren Folge er taub wurde, führten dazu, dass sich Goya zunehmend mit den düsteren Seiten der menschlichen Existenz auseinander setzte. Die Dummheit der Welt, die Schrecken des Krieges, und soziale Ungerechtigkeit waren fortan seine Themen, die er in aufwühlend expressiver Bildsprache gestaltete, wie das "Coral de Locos" belegt. Seine Letzte Schaffensphase brachte dämonische, an Albträume erinnernde Visionen hervor, doch gleichzeitig entstanden auch positive, schliche Darstellungen des einfachen Lebens.

Mehr als 80 der bedeutendsten Gemälde aus den Sammlungen internationaler Leihgeber sowie eine breit gefächerte Auswahl aus Goyas zeichnerischem Werk werden gezeigt. Allein das Museo del Prado stellt 11 Gemälde zur Verfügung, darunter das berühmte "Autorretratto" von 1815, "El quitasol", "El pelele" und "Vuelo de brujas". Im Mittelpunkt der Ausstellung steht Goya in seiner Rolle als der große spanische Wegbereiter der europäischen Moderne. Anhand ausgewählter Hauptwerke soll deutlich werden, wie sehr gerade in Goyas Schlüsselbildern die zentralen Leitthemen der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts vorweggenommen sind. Zugleich offenbart sich Goyas Kunst als Experimentierraum des modernen Sehens und der künstlerischen Autonomie.

Durch die Goya-Ausstellung inspiriert, werden auch das Erdgeschoss und das 2. Obergeschoss der Alten Nationalgalerie neu präsentiert. Der Blick auf Spaniens größten Maler des 19. Jahrhunderts wird in der Alten Nationalgalerie eingerahmt durch die Deutsche Kunst des 19. Jahrhunderts mit ihren Vertretern Caspar David Friedrich, Karl Blechen, Karl Friedrich Schinkel sowie Edouard Manet und Claude Monet als wichtigsten Vertretern der französischen Kunst des 19. Jahrhunderts im Erdgeschoss.

Die Ausstellung ist vom 13. Juli bis 3. Oktober 2005 auf der Berliner Museumsinsel zu sehen; anschließend wandert sie weiter nach Wien.

only in german

Francisco de Goya - Prophet der Moderne
Kooperation: Museo Nacional del Prado; Nationalgalerie Staatliche Museen zu Berlin; Kunsthistorische Museum Wien