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Francisco de Goya (1746–1828) ist Maler und Grafiker von universalem Rang und gilt zu Recht als der bedeutendste spanische Künstler des 18. Jahrhunderts. Rudolf Leopold: „Von Goya gingen entscheidende Impulse auf Max Klinger, auf den in unserem Museum so hervorragend vertretenen Alfred Kubin sowie auf James Ensor aus, und schließlich auch noch auf surrealistische Künstler.“

Goyas herausragendes Werk zeichnet sich durch ein hohes Maß an Originalität, Emotionalität und künstlerischer Freiheit aus. Dies trifft besonders auf seine Grafik-Zyklen zu, die in der Zeit von 1778 bis ca. 1824 entstanden sind.

Vom Geiste der historischen Umwälzungen des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts inspiriert, schuf Goya diese zum größten Teil politischen und gesellschaftskritischen Blätter mit oft gnadenlos ironischer und anklagender Intension. Goyas Ruf als Wegbereiter der Moderne liegt zum einen im Wandel der Themen und Inhalte begründet. Zum anderen betrat er hinsichtlich der angewandten Techniken Neuland. In den großen grafischen Zyklen erhob Goya die Aquatinta-Technik zum bildgestalterischen Mittel und erzielte damit einzigartige malerische Effekte und räumliche Wirkungen.

Goya schuf die grafischen Zyklen in einer zweiten Schaffensphase, in der er sich von der höfischen Welt zurückzog. Krankheit und Ertaubung trugen zur Verinnerlichung bei. Die Welt des Traumes, des Unbewussten und Phantastischen halten Einzug in sein grafisches Schaffen. So werden die Grausamkeit des Krieges in „Los Desastres de la Guerra“ sowie die menschliche Dummheit und Eitelkeit in „Los Caprichos“ und „Los Disparates“ in einer überhöhten, expressiven Darstellungsweise geschildert, die künstlerisch brillant und zugleich zutiefst erschütternd ist. Pressetext

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Francisco de Goya - Die grafischen Zyklen
Die vier vollständig erhaltenen Radierzyklen "Los Caprichos", "Los Disastres de la Guerra", "La Tauromaquia" und "Los Disparates"