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Vom 5. März bis 6. Juni 2004 zeigt das Kunsthaus Zürich eine umfassende Ausstellung zum Landschaftswerk von Ferdinand Hodler (1853-1918): Zu sehen sind im grossen Ausstellungssaal rund 70 seiner schönsten Landschaftsbilder - von den berühmten Darstellungen der Gipfel, Täler und Seen des Berner Oberlands und des Genfersees bis hin zu den subtilen Detailstudien von Bäumen, Bächen und Steinen.

Landschaften prägen Ferdinand Hodlers gesamte Karriere. An ihnen lässt sich nachvollziehen, wie Hodler immer wieder die eigenen künstlerischen Voraussetzungen seiner Malerei überprüft und revidiert. Die von Kurator Tobia Bezzola konzipierte Ausstellung im Kunsthaus Zürich richtet den Blick daher besonders auf Hodlers Verfahren, die Elemente vorgefundener Naturerscheinung zur Einheit seines Bildes zusammenzufassen. Denn Hodlers Landschaften sind keine zufälligen Schnappschüsse. Auf der Suche nach einer bildnerischen Form für das Naturvorbild entwickelt er strenge, von Symmetrien und geometrischen Konstanten bestimmte Kompositionsmuster. Diese erprobt er systematisch. Während zeitgenössische symbolistische Maler die Landschaft oft völlig frei imaginieren, bleibt Hodler, was Ausschnitt und Wiedergabe des Motivs betrifft, dem Naturvorbild weitgehend treu. Der Landschaftsausschnitt wird zuerst vom Standort bestimmt. Er spielt für die Darstellung die entscheidende Rolle. Das Motiv selbst akzentuiert Hodler einerseits mit den von der Natur selbst vorgegebenen Mitteln des Atmosphärischen - Lichtführung, Farbe, Nebel, Wolken -, andererseits durch Betonung des linearen Gerüsts und den Verzicht auf nebensächliche Details. Das ständige Bemühen um ein Verfahren, wie Natur zu Landschaft und wie ein Landschaftsbild zu einer Hodler-Landschaft wird, erzeugt eine Spannung zwischen der künstlerischen Vereinfachung und der nie verleugneten Vielfalt der Erscheinungsweisen von Natur. Diese Spannung ist es, die Hodlers Landschaftsbilder einzigartig macht.

Die Ausstellung ist eine Koproduktion des Kunsthauses mit dem Musée d'art et d'histoire in Genf und dem Schweizerischen Institut für Kunstwissenschaft (SIK), das zurzeit den Gesamtkatalog der Gemälde Ferdinand Hodlers erarbeitet. Sie erstreckt sich über die 1300 qm des grossen Ausstellungssaales und gliedert sich gemäss dem motivischen und formalen Repertoire von Hodlers Landschaftsmalerei.

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Ferdinand Hodler
Landschaften
Kurator: Tobia Bezzola