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Platzwunder Vom 6. Dezember 2002 bis zum 2. Februar 2003 zeigt das Kunst Haus Dresden die Ausstellung "Fama" - Vier Positionen zeitgenössischer Skulptur in Dresden. Die ausstellenden Künstler Monika Brandmeier, Ulrike Grossarth, Martin Honert und Carl Emanuel Wolff verbindet ihre Lehrtätigkeit an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Es ist die neue Generation von Professorinnen und Professoren an der HfBK Dresden, die in der Zeit von 1998 bis 2000 berufen wurden. Das Kunst Haus möchte mit dieser Ausstellung einen Einblick in das Schaffen der beteiligten Künstler und deren Positionen zeitgenössischer Skulptur in Dresden vermitteln.

Neben den Arbeiten im Kunst Haus zeigt Monika Brandmeier zeitgleich im Senatssaal in der HfBK Dresden weitere Arbeiten unter dem Ausstellungstitel "Platzwunder". Die zwei Ausstellungsorte sind eine bewusste Kooperation beider Institutionen.

Im Kunst Haus hat jede Künstlerin/jeder Künstler einen eigenen Raum, im großen Raum des Obergeschosses werden Arbeiten der vier gegenübergestellt.

Monika Brandmeier, seit 2000 Professorin an der HfBK Dresden, ist im Kunst Haus mit zwei Videoarbeiten und im Gemeinschaftraum mit einer wandbezogenen Arbeit vertreten. Brandmeier zeigt hier Arbeiten, die im weitesten Sinne der Skulptur -im Sinne von dreidimensional arbeitend - zugehören. In ihrem Werk spielen Zeichnungen und Fotografien ebenfalls eine große Rolle. Die beiden Videoarbeiten, "Light" aus dem Jahr 2000 und "Löffel", eine neue Arbeit, die erstmals im Kunst Haus gezeigt wird, setzen sich mit der Frage der Wahrnehmung des Kunstwerkes durch den Betrachter auseinander. Sie untersucht den Zwischenraum, der ebenso wie der Projektor und das Projizierte Bestandteil des Kunstwerks ist und fragt sich, durch welchen Raum nehme ich ein Bild wahr?

Ulrike Grossarth, bereits seit 1998 Professorin für "Übergreifendes künstlerisches Arbeiten" an der HfBK Dresden, ist mit der Arbeit "Leibnizprojekt" vertreten. Ihr bisheriges künstlerisches Schaffen ist geprägt von der Untersuchung des Verhältnisses vom Körper zum Raum. Ursprünglich vom Tanz kommend, beschäftigt Sie sich seit den späten achtziger Jahren mit bildnerischer Arbeit. Mit dem ausgestellten Leibnitzprojekt reflektiert Grossarth auf das Theoriegebäude des Mathematikers und Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 - 1716), insbesondere dessen Monadenlehre ist der zentrale Ausgangspunkt. Die Arbeit im Kunst Haus ist eine leicht modifizierte Version des 2001 entstandenen Kunstwerks.

Martin Honert, seit 1998 Professor an der HfBK Dresden, zeigt mehrere Arbeiten. Eine Skulpturengruppe mit dem Titel "Bande", die erstmals im Kunst Haus zu sehen sein wird. Ferner die vollplastische Einzelfigur "Nikolaus" und eine Lichtprojektion mit dem Titel "Geister", beide Arbeiten sind 2002 entstanden. Neben der Wandarbeit "22:22" von 1992, wird weiterhin die Plastik "FOTO" von 1993, die einen kleinen Jungen am Tisch sitzend zeigt, zu sehen sein. Außer der Arbeit "22:22" weisen alle Figuren eine spezifische Relation zur Kindheit. Zum Teil entstammen die Anregungen der ganz persönlichen Erfahrung des Künstlers spielt. Mit "Bande" setzt ein Perspektivwechsel gegenüber älteren Arbeiten ein. Honert hat hier eine eigene Kinderzeichnung als Vorlage genommen, die er nun in eine lebensgroße Figurengruppe umgesetzt hat, während er in den älteren Arbeiten Kindheitserinnerungen hervor holt, die in ihrer bildnerischen Ausprägung aber so unpersönlich oder unspezifisch werden, dass der Betrachter sie auf den jeweils persönlichen Erfahrungshorizont beziehen kann.

Carl Emanuel Wolff, seit 2000 Professor an der HfBK Dresden, ist im Erdgeschoss mit Plastiken aus der Werkgruppe "Zwerg Nase" und im Obergeschoss mit einem Ensemble aus alten und neuen Arbeiten vertreten. In beiden Arbeiten tauchen die für ihn typischen Tiere und Dinge auf, wie die Tapire, Fische, Teller und Vasen. Die Skulpturen erzählen von einer ganz eigenen Welt - es ist Wolffs spezielle, poetisch märchenhafte Welt. Seine Arbeitsweise erinnert an die eines Regisseurs, der mit einer Truppe von Schauspielern, immer wieder neue Stücke inszeniert. Ingomar Lorch

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Fama - Vier Positionen zeitgenössischer Skulptur in Dresden
mit Monika Brandmeier, Ulrike Grossarth, Martin Honert, Carl Emanuel Wolff