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Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938), Gründungsmitglied der Künstlergruppe »Brücke« in Dresden 1905, gehört zu den einflussreichsten deutschen Künstlerpersönlichkeiten der Klassischen Moderne. Als Wegbereiter der expressionistischen Kunst erzielte er besonders im Bereich der Druckgraphik die innovativsten Formlösungen seiner Zeit. Die Ausstellung bietet einen repräsentativen Überblick über Kirchners wichtigste Schaffensphasen: das Frühwerk mit Atelier- und Straßenszenen aus Dresden und Berlin, die Sommeraufenthalte auf der Ostseeinsel Fehmarn sowie das in Davos entstandene Spätwerk. Im Mittelpunkt stehen die Gemälde aus dem eigenen Bestand, erweitert durch ausgewählte Leihgaben, die zu den Höhepunkten im malerischen Œuvre Kirchners zählen. Erstmals werden die Bilder im Zusammenhang mit vorbereitenden Skizzen, motivisch verwandter Druckgraphik sowie mit Photographien des Künstlers als einheitlicher Werkblock präsentiert. Viele der Werke stammen aus Privatsammlungen und waren bislang kaum ausgestellt. Durch diese gattungsübergreifende Präsentationsform bietet sich die faszinierende Möglichkeit, Kirchners Schaffensprozess von der ersten flüchtig skizzierten Bildidee bis zum endgültigen Gemälde nachvollziehen zu können.

Einen weiteren Höhepunkt bilden großformatige Zeichnungen mit einem einheitlichen Blattmaß von 90 x 69 cm, die Kirchner zwischen 1906 bis 1910 und 1913 in seinen Ateliers in Dresden und Berlin für Aktdarstellungen benutzte. Von den mindestens 33 erhaltenen, teils in farbigen Kreiden ausgeführten Zeichnungen konnten erstmals wieder 12 Blätter zusammengeführt werden, die Kirchners entscheidende stilistische Entwicklung als expressionistischer Künstler vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs anschaulich dokumentieren. In einer gesonderten Sektion sind Ansichten von Hamburg und vom Nachtleben auf St. Pauli ausgestellt, die Kirchner im Zusammenhang mit seinem Besuch der Stadt im Oktober 1910 als Druckgraphiken anfertigte.

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Ernst Ludwig Kirchner
Ort: Hubertus-Wald-Forum