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Ab 27. Februar 2011 zeigt der in Herford geborene Künstler Erik Schmidt (*1968) in der Galerie der Stadt Backnang aktuelle Ölgemälde sowie seine beiden Videofilme „Bogged Down“ und „Gatecrasher“ (beide 2010).

Schmidt, der als Maler, Zeichner, Fotograf und Videofilmer in Berlin lebt und arbeitet, ist ein vielseitiger Künstler, vor allem aber ist er mit großer Intensität Maler:

Mit schwungvollem Pinselstrich trägt er die zumeist kräftigen Ölfarben pastos auf die Leinwände auf. So entstehen zumeist großformatige Gemälde mit karstigen Oberflächen, die die Bildgegenstände in der pointillistischen Manier des Neoimpressionismus in einzelne Farbpunkte zerlegen, so dass sich der Bildgegenstand erst mit etwas Abstand von der Leinwand im Auge des Betrachters zusammenfügt.

In Backnang zeigt Erik Schmidt Beispiele seiner (Stadt-) Landschaften aus Israel, die opulenten Formen einer barocken Brunnenanlage sowie erstmals auch seine jüngsten Arbeiten – Ansichten großer Vogelkäfige in einem Zoo.

Für seine knapp 15minütigen Filme „Bogged Down“ und „Gatecrasher“ ist Schmidt nach Ostwestfalen zurückgekehrt. Auf subtile Art und Weise spürt er in diesen filmischen Arbeiten, in denen er selbst jeweils als Protagonist agiert, in Tanz- oder Kurgesellschaften dem Künstlermythos des 19. Jh., aber auch aktuellen Gesellschafts- und Künstlerrollen nach.

Die Faszination der Filme besteht dabei in dem perfekt inszenierten Widerspruch zwischen offensichtlicher persönlicher Involviertheit und augenzwinkernder Distanz, technischer Perfektion und improvisiertem, freiem Spiel, historisch aufgeladener Bedeutung und tagesaktueller Relevanz.

Obwohl Erik Schmidt in seinen Filmen und seinen Gemälden häufig dieselben Themen aufgreift, handelt es sich dabei nicht um „Zweitverwendungen“ einmal gefundener Stoffe. Vielmehr wird durch die unterschiedlichen optischen Qualitäten der Werke – hier die kühle Filmästhetik, dort die gebrochenen Oberflächen der pastosen Leinwände – jedes Medium in seiner künstlerischen Eigenständigkeit verstärkt.

So ist es insbesondere auch die Diskrepanz der Arbeitssituationen zwischen dem allein im Atelier schaffenden Maler und dem engmaschigen Gefüge eines Filmteams, das Erik Schmid immer wieder reizt, zwischen den Medien zu wechseln.

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Erik Schmidt