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Songs of Love and Hate

Grimmuseum freut sich, die sechste Ausstellung, innerhalb der von Cavaliere & Türkowsky kuratierten Ausstellungsserie Whistle, Minotaure! anzukündigen. Die Serie versteht sich als Förderung eines erweiterten Verständnisses und der Ausseinandersetzung mit zeitgenössischen Ideen, Prozessen und Konzepten, aus verschiedenen kulturellen Kontexten, in einer zunehmend von Musik und Klang geprägten Bildenden Kunst. Whistle, Minotaure! erforscht neue Möglichkeiten der Austtellung und dessen Zusammenführung einer visuellen Situation, mit Aufführungsstrategien und der Welt der Musik.

In Erik Büngers Songs of Love and Hate, erkundet der Betrachter die andere Seite des Liedes. Der Gesang der Engel materialisiert sich als parasitäre Kreatur und graviert Schallwellen direkt in das menschliche Hirngewebe. Die aus der Ferne ertönende Hymne des Barak Obama gepaart mit der bedrohlichen Stimme eines geliebten Menschen, jammern uns aus dem Jenseits entgegen. Der Gesang des Schlagersängers erscheint als allgegenwärtiger Geruch des männlichen Schweißes, welcher das Innenohr, langsam, in unerbittlichen Wellenformen pennetriert. Die Mutter des Wiegenliedes erstarrt in der, um den Babyhals gebundenen, Nabelschnur. Die Ausstellung zeigt eine Reihe von Büngers neueren Werken, zusammen mit einer neuen Installation, die speziell für das Kellergewölbe, des Grimmuseums, entwickelt wurde.

Erik Bünger, schwedischer Herkunft, lebt und arbeitet, als Komponist und Klangkünstler, in Berlin. In seiner Arbeit untersucht er die Irrationalen innerhalb der zeitgenössischen Medien und konzentriert sich oft auf die Musik als eine manipulative Kraft. Er geht davon aus, dass Musik nie als etwas reines, absolutes oder abstraktes behandelt wird, sondern im Gegenteil wie ein Parasit fungiert, der von unserem kollektiven, kulturellen Unterbewusstsein nährt. In Büngers Lecture Performances bezieht er sich auf Phänomene der Popkultur, Schizophonia. So zieht er etwa Parallelen von der Filmsynchronisation zu Besessenheit und Exorzismus, oder er beschreibt die Welle posthumer Duette in Musikvideos als Geisterbeschwörung bis hin zur Verfolgung einer Erscheinung namens The Third Man.

Die Ausstellung wird im Rahmen von Das Weekend (29.01. - 31.01.2011, http://dasweekend.de ), eine Kooperation zwischen Transmediale, Club Transmediale (CTM), Create Berlin und einer Vielzahl von Berliner Partnern, präsentiert. Ziel des DAS Weekend ist es, die Sichtbarkeit der Ausstellungsorte, Initiativen und Künstler, die mit beeindruckendem Engagement und interessanten Ideen zum kulturellen Reichtum der Stadt beitragen, zu fördern, sowie den Austausch zwischen Digitaler Kunst, Experimenteller Musik und Sound anzuregen.

www.erikbunger.com/