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Die Stadtgalerie Waidhofen zeigt in der Bespielung durch raumimpuls (Verein Kunstbank Ferrum) mit der Einzelausstellung von Eric Kressnig eine spannende Position in der Weiterentwicklung konkreter Kunst aus Österreich. Diese Kunstrichtung, die sich stark mit Geometrie auseinandersetzt, nimmt im Ausstellungsprogramm von raumimpuls seit Anbeginn kontinuierlichen Stellenwert ein, so wurden in den vergangenen Jahren auch schon Arbeiten österreichischer Größen wie Helga Philipp oder Marc Adrian gezeigt. Beim gebürtigen Kärntner Eric Kressnig, Jahrgang 1973, der bereits an Ausstellungen im Museum Moderner Kunst in Klagenfurt oder in der Sammlung Liaunig teilgenommen hat und auch Österreich bei der Malerei-Biennale von Zagreb 2013 vertreten hat, verlaufen die Grenzen zwischen Objekt und Malerei fließend.

Die Waidhofner Ausstellung, die am 16. Mai eröffnet wird, lanciert zentral die Arbeit „Lichten“: bestehend aus fünf Elementen, die – an der Grundfläche jeweils unterschiedlich positioniert – einen kreisrunden Ausschnitt aufweisen, der in Messing eingefasst ist. Die mit Weiß abgetönten Farben Gelb, Rot, Blau und Schwarz generieren durch die Reflexion des einfallenden Lichtes an den weißen Rückseiten wie auch an den Metallbändern eigenständige Farbräume. Eric Kressnig setzt seine Farbkomposition konsequent und nach eigenen logischen Kriterien zusammen: Die feinen Abstimmungen verlieren dadurch dennoch nichts von ihrem lyrischen Aspekt.

In direktem Zusammenhang mit „Lichten“ steht eine Serie von Holzschnitten, die in Waidhofen erstmalig zu sehen sein werden. Bei den Schneidearbeiten zu den kreisrunden Ausschnitten wurde eine Unterlage verwendet, die in weiterer Folge zum Druckstock umfunktioniert wurde. Dieser werkinterne Konnex erzeugt einen interessanten formalen Bezug zwischen dem Objekt und den daraus abgeleiteten Papierarbeiten. Holz spielt auch in anderer Form eine interessante Rolle: anhand schmaler Keile exerziert Eric Kressnig in einer Serie annähernd quadratischer Objekte die Vielfalt der Teilung einer Fläche anhand einer wiederkehrenden Form. Die daraus resultierende Tiefenstruktur erzeugt subtile Raumebenen. Diese finden sich auch in der großformatigen Malerei wieder, bei der die Distanz zwischen den beiden Bildobjekten des Diptychons ebenso zur Gestaltung gehört wie die Komposition der Bildoberfläche selbst.

Mit seiner aktuellen Ausstellung weist Eric Kressnig eine große Bandbreite von Gestaltungsalgorithmen auf: in sich stimmig– und zugleich reich an Facetten.