press release only in german

OLB-Medienkunstpreis, gestiftet von der Oldenburgischen Landesbank

Der "OLB-Medienkunstpreis" wurde von der international besetzten Jury (Claudia Gianetti, Barcelona; Kathy Rae Huffmann, Hull; Prof. Hartmut Jahn, Hannover) in einen mit 7.000 DM dotierten Hauptpreis und einen mit 3.000 DM dotierten Förderpreis für studentische Nachwuchsarbeiten aufgeteilt.

Hauptpreis Harun Farocki: Ich glaubte, Gefangene zu sehen

Der Hauptpreis geht an Harun Farockis (D) Video-Installation "Ich glaubte, Gefangene zu sehen". Die Jury wertete die Arbeit als "eine analytische panoptische Vision, die sich mit der aktuellen Form von Unsichtbarkeit der soziopolitischen Macht und Gewalt" auseindersetze und diese dabei durch das mediale Bild wieder sichtbar mache. In der Doppelprojektion von Harun Farocki werden Bilder aus den Aufnahmen von Überwachungskameras des Innenhofes eines amerikanischen Gefängnisses und aus Supermärkten oder öffentlichen Plätzen zusammen mit Textbausteinen zu einer eindringlichen Endlosschleifen-Collage verbunden. Harun Farocki wurde 1944 auf Java geboren und studierte an der Deutschen Film- und Fernsehakademie in Berlin. Seit 1975 drehte er mehr als 70 Filme verschiedener Genres, hauptsächlich mit sozialen oder politischen Themen. Er lebt und arbeitet in Berlin und in Paris.

OLB Medienkunst-Förderpreis Rotraud Pape, Karola Schlegelmilch, Heaven, Sebastian Fleiter

Der "OLB Medienkunst"-Förderpreis geht an Fleiter’s (D) "Innere Sicherheit I". Die in den historischen "Wehrturm Bürgergehorsam" vertikal integrierte Installation schafft der Jury zufolge eine "hervorragende Beziehung von Bild, Klang, Raum und Zeit." Der Betrachter erblickt in diesem Werk in der Tiefe unter ihm vage einen großen und mit einer Wasserfläche bedeckten Raum, auf das ein Gesicht projiziert und von sporadischen Wassertropfen traumhaft verändert wird. Fleiter wurde 1971 in Hamburg geboren und studiert seit 1997 an der Kunsthochschule Kassel.

Aus einem "insgesamt qualitativ sehr hochwertigen und breit gefächerten Installationsfeld" würdigte die Jury des weiteren Gregory Barsamians (USA) kinetische Skulptur "The Trap" sowie Rotraut Papes (D) interaktive Installation "Split Brain" mit einer lobenden Erwähnung.

Preis der deutschen Filmkritik The girl from Ipanema – The Chinese Version

Der "Preis der deutschen Filmkritik" ging in diesem Jahr an Karola Schlegelmilchs Produktion "Die Resonanz von Augenblicken II". Karola Schlegelmilch sammelt in ihrem halbstündigen 16 mm-Film laut Jury auf überzeugende Weise "Alltagseindrücke und Beobachtungen, die sie assoziativ miteinander verknüpft. Sie entdeckt das Große im Kleinen, das Schwere im Leichten, das Mehrdeutige im Eindeutigen." Carola Schlegelmilch wurde 1964 geboren und studierte an der Berliner HdK Kunst und Visuelle Kommunikation.

Mit einer lobenden Erwähnung wurde des weiteren der Osnabrücker Film "The girl from Ipanema – The Chinese Version" von Manfred Pollert und den "Angefahrenen Schulkindern" gewürdigt. Die Jury sah hier "die schon verloren geglaubte Scherenschnitttechnik für den Experimentalfilm neu belebt – und das mit genialischem Minimalismus."

Die Jury des "Bundesverbandes der Filmjournalisten" setzte sich in diesem Jahr aus Silvia Hallensleben, Cornelia Fleer und Heinz-Jürgen Köhler zusammen.

Pressetext

only in german

European Media Art Festival 2001

TeilnehmerInnen: Gregory Barsamian, Martin A. Dege, Harun Farocki, Sebastian Fleiter, Rotraut Pape, Karola Schlegelmilch ...