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Die Mittel, also die Materialien, die Farbe, letztlich auch die Vorgehensweise ihrer Bildwerdung stehen für Elisabeth Sonneck schon seit Jahren zur Disposition. Auf quadratischen Leinwänden unterschiedlichen Formats, lotet die 1962 in Bünde/Westfalen geborene Malerin die Wechselwirkung von Farbe auf einer Oberfläche aus, platziert eine Vielzahl horizontaler und vertikaler, frei aus der Hand gestrichener, Farbbahnen -und streifen in mehreren Lagen auf den Bildgrund. Dabei suggeriert der lasierende Farbauftrag Zwischenräume oder den Raum tief unten. Transparente Flächen ent- und bedecken Lagerungen im Dazwischen.

Kein Zweifel, den einzelnen Arbeiten liegt ein rationales Konzept zugrunde. Malerische Lösungen sind bis zu einem gewissen Grad geplant. Und doch appelliert die Erscheinung des einzelnen Bildes an die emotionale Aufnahmefähigkeit des Rezipienten, fällt viel irrationaler und weit weniger intellektuell aus, als zunächst erwartet. So hat der Betrachter die Wahl, ob er durch die farbige Oberfläche wie durch ein immaterielles Fenster blickt oder aber seine Aufmerksamkeit auf die Oberfläche selbst richtet, um die Materialität der Farbe zu erfassen.

Wahrend sich Elisabeth Sonneck als feinsinnige Koloristin erweist, die souverän die Farbskala in allen komplementären Kontrasten und Nachbarschaften auskundschaftet, ist die Systematisierung ihrer Arbeit in Serien ein weiteres Spezifikum ihrer Malerei. In ihrer aktuellen Produktion stehen 3er Reihen im Vordergrund, die nach wie vor durch Einzeltafeln ergänzt und fortgesetzt werden können. Die Konzentration ihrer Malerei auf quadratische Formate spricht für die Gesinnung Sonnecks´s, nicht nur malerische Probleme zu bearbeiten, sondern die Leinwand bis hin zu ihrem Ort im Raum zu erkunden. Diesem Umstand trägt die Ausstellung in der Schmidt Galerie Rechnung, indem sie nicht mehr aber auch nicht weniger als acht ihrer größten Bildformate (145 x 145 cm) als Ensemble präsentiert. Das konkurrenzlose Nebeneinander der Bilder hebt naturgemäß die Farbigkeit der Einzeltafel auf. Hier, am Ausstellungsort, wird auf einer konkreten Ebene das Spiel von Figur auf Grund möglich. Das Ensemble wird zur Einheit rhythmisch organisierter Einzelteile.

Andrea Schmidt, im Oktober 2005

Pressetext

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Elisabeth Sonneck: Ordnung und Chaos, Zufall und System
Farbfeldmalerei