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Eine raumbezogene Installation in der Galerie - ein mit Sitzplätzen ausgestatteter, gekippter Kubus - wird für sechs Monate jeden Mittwoch Abend zum "Kunst-Kino". Das Screening-Programm präsentiert zeitgenössische Videokunst und experimentelle Dokumentationen der Neunziger Jahre bis heute. Neben wenigen kurzen Werken stehen vor allem die längeren Produktionen auf dem Programm. Aus 180 eingereichten und von Verleihern zur Verfügung gestellten Videos wählte ein vierköpfiges Gremium 57 Werke von internationalen Künstlerinnen und Künstlern sowie Dokumentarfilmerinnen und -filmern aus. Das Spektrum reicht von den narrativen und konzeptuellen Produktionen bis hin zu experimentell, dokumentarischen und animierten Videos, wobei jeder Veranstaltungsabend einem anderen thematischen Schwerpunkt gewidmet ist. Gezeigt werden Positionen der jungen Videogeneration, ebenso wie, teilweise preisgekrönte, Beiträge von international renommierten Vertreterinnen und Vertretern dieser Kunstsparte. An vier Abenden wird die Sammlung Goetz aus München u.a. mit Werken von Garry Hill, Mike Kelly und Tracey Moffatt zu Gast im Kubus sein und vier weitere Abende gestaltet Wand 5 mit Videos aus ihrem Verleih und Neuentdeckungen vom 19. Stuttgarter Filmwinter.

Die im "Kunst-Kino" gezeigten Werke bleiben nicht unkommentiert. Ein wesentlicher Aspekt des Projektes ist die Vermittlungsarbeit. Der Umraum des Kubus - die Lounge - dient dabei als Vermittlungsforum, wo dem Publikum Statements zur jeweiligen Arbeit, Hintergründe zur Idee, Einblicke in Arbeitsprozesse sowie Verweise auf das Gesamtwerk der Künstlerin oder des Künstlers präsentiert werden.

Ab Oktober 2005 bietet das Projekt "Ein Zentrum in der peripherie" außerdem ein Workshop-Programm für Kinder und Jugendliche. Hier kann alles rund ums Videofilmen und die Gestaltung von Bildern selbst ausprobiert werden. Für Schulklassen gibt es Galerieführungen unter fachlicher Leitung mit anschließendem Videoprogramm im Kubus.

"Ein Zentrum in der peripherie" wurde von der Künstlerinnengruppe NERZ-KG konzipiert und realisiert. Brigitte Braun (Reutlingen) und Betina Panek (Tübingen) arbeiten seit 1997 gemeinsam im Bereich der Kunstproduktion, -organisation und -vermittlung. Ihr Interesse gilt der Auseinandersetzung mit Räumen und Orten oder gesellschaftlich sozialen Strukturen. Auch der Kunstbetrieb selbst ist immer wieder Gegenstand ihrer im Erscheinungsbild unterschiedlichen Projekte und Aktionen. Der Kubusentwurf und die Realisation entstand in Zusammenarbeit mit dem in Wien lebenden, deutschen Architekten Marcus Krenn.

Mit ihrem Projekt hat NERZ-KG der Videokunst ein Forum jenseits der großen Ausstellungshallen und Kunstveranstaltungen geschaffen. Obwohl sich Videos mittlerweile auf dem internationalen Kunstmarkt durchgesetzt haben, bleibt die Präsentation gerade wegen des hohen technischen Aufwands einigen wenigen Institutionen und Sammlungen überlassen.

Pressetext

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Ein Zentrum in der peripherie - Eine Installation für Videokunst
internationale Videokunst und experimentelle Dokumentationen

mit Werken von Gary Hill, Mike Kelly, Tracey Moffatt, u.a.