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18.02.2022 - 09.04.2022

Eilike Schlenkhoff. Rauhfaserdackel

Ein Pinselstrich, ein Farbfleck oder eine zeichnerische Geste – mit solchen und anderen Bildelementen der abstrakten Malerei befasst sich Eilike Schlenkhoff. Doch betreibt sie eine künstlerische Camouflage, die auf einer überraschenden Umwertung der bildnerischen Mittel beruht: Mit spürbarer Lust am Experiment arbeitet sie an einer Überwindung vermeintlicher Gegensätze, denn das Abstrakte wird plötzlich zum dinghaften Objekt, gewinnt an Raum, verändert seinen Zustand, seine Bedeutung.

In den letzten Jahren hat sich daraus ein komplexer malerischer Kosmos entwickelt, der immer wieder neue Bildsensationen hervorbringt – und im Umgang mit den an sich abstrakten Farbfiguren ganz verschiedene Spielarten erkennen lässt. Da gibt es zum Beispiel singuläre Pinselstriche, die wie ominöse Flugobjekte einen Schatten auf den Bildgrund werfen. Dann wieder ist es ein Blitz, ein Faden, eine erhabene Knickspur, denen die Malerin auf pointierte Weise nachspürt. Oder es entstehen ganze Bündel von Pinselzügen, was einer Fontäne, einem vieldeutigen Organismus ähnelt.

Grundlage ihrer Bildfindungen ist fast immer eine monochrome Fläche, die zum Resonanzboden solcher Farb- und Formerscheinungen wird. Neuerdings gibt es aber auch weite, bewölkte Himmelsräume in ihrer Malerei zu entdecken. Darin tauchen wiederum plastische Gebilde auf, eine Blume vielleicht, ein Gestrüpp oder ein Vogel, die allein aus der Modulation und Bewegung der Farbe entstehen.

Nach einer ersten Einzelausstellung im letzten Jahr zeigt die Galerie vom 18. Februar bis zum 9. April 2022 neue Arbeiten von Eilike Schlenkhoff unter dem Titel „Rauhfaserdackel“.