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Edit Oderbolz bezieht sich in ihrer Kunst auf die Ästhetik der 60er und 70er Jahre. Die eleganten Konzepte und Formen dieser Jahre, geprägt von der Sehnsucht nach einem besseren Leben, von Fortschrittsglauben und Ideologien, haben nichts von ihrer Faszination eingebüsst. Gerade in der zeitgenössischen Kunst werden sie intensiv reflektiert.

Im Werk von Edit Oderbolz scheint aber weniger das Bedauern auf, in der falschen – weil zu späten – Dekade zu leben, als das Vertrauen, dass auch heute durch Reduktion und Konzentration ein Mehr an Bedeutung gewonnen werden kann. Aus Holzperlen oder Spanplatten, mit Teppich oder Farbstiftlinien entwickelt sie Objekte, Bilder und raumbezogene Installationen in klarer, minimalistischer Formensprache. Liebevoll entlockt die Künstlerin vermeintlich armseligen und unprätentiösen Materia­lien, die sie im Brockenhaus oder im Baumarkt findet, Poesie und Witz und aktiviert das emotionale Potential und die Geschichten dieser Gegenstände. Was simpel und spröde wirkt, gewinnt bei ihr durch gezielte Eingriffe an Eleganz. Ihre Wandobjekte aus verbogenen Vorhangschienen und die fragilen Bilder aus Holzresten bestechen durch Einfachheit und Verspieltheit zugleich. Und w enn sie mit Nadelfilz einen Raum umwickelt, schafft sie ein verwirrend sinnliches Looping undsich selbst souverän eine eigenständige Position in der Gegenwartskunst.

Edit Oderbolz entwickelt für die Ausstellung zahlreiche neue Arbeiten und adaptiert bestehende Installationen für die Räume des Kunsthauses.

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Edit Oderbolz
Don´t Look Back in Anger
Kurator: Fanni Fetzer