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In ihrer zweiten Einzelausstellung in der KUTTNER SIEBERT Galerie zeigt die Düsseldorfer Künstlerin Dunja Evers neue Fotoarbeiten mit Motiven aus Boxkämpfen. Sowohl das Motiv als auch die Art und Weise seiner künstlerischen Verfremdung zeugen von emotionaler Intensität. So ist es zunächst die nahezu leuchtend rote Oberfläche der Fotoarbeiten, die physiologische Reaktionen im Sinne einer reizintensiven Erregung beim Betrachter auszulösen vermag. Auf der inhaltlichen Ebene ist es das Sujet als solches, das zugleich begeistert und abstößt. In den Arbeiten von Dunja Evers lösen sich die Konturen des Dargestellten auf und auf einigen Bildern verschmelzen die boxenden Kontrahenten zu einem massiven Gebilde.

Die Abstraktion des Dargestellten resultiert aus dem für die Künstlerin typischen Verfahren: Dunja Evers fotografiert mit langen Belichtungszeiten Bildfolgen projizierter Super-Acht-Filme, so dass sich eine Vielzahl einzelner Filmbilder mit ihrer Bewegungsspur auf einer Fotografie überlagern. Das farblich auf Magentatöne reduzierte Erscheinungsbild der Fotografien ist die Folge des Verfallsprozesses des ursprünglichen Filmmaterials, wenn sich das chromogene Verfahren infolge chemischer Instabilität allmählich verändert. Ein schnelles Erkennen des Abgebildeten wird nahezu unmöglich, doch entscheidend ist weniger der Rückbezug auf die konkrete Gestalt des Motivs als vielmehr die Vermittlung einer assoziativen und emotional subjektiven Stimmung.

Arbeiten von Dunja Evers sind bis zum 24. Dezember 2006 in der Ausstellung "Out of the Camera – Analoge Fotografie im Digitalen Zeitalter" im Kunstverein Bielefeld sowie bis zum 11. März 2007 in der Ausstellung "Bewegung im Quadrat - Das Quadrat in Malerei, Kinetischer Kunst und Animation" im Museum Ritter zu sehen.

Pressetext

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Dunja Evers
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