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Vernissage: Sonntag, 1. Juni, 11 - 21 Uhr

Die Galerie Eva Presenhuber freut sich, mit '99¢ dreams' bereits zum dritten Mal eine Einzelausstellung des in Los Angeles lebenden Künstlers Doug Aitken (geb. 1968) zu präsentieren. Seitdem dieser vor neun Jahren an der Biennale von Venedig mit dem Internationalen Preis ausgezeichnet wurde, gilt er als einer der bedeutendsten und innovativsten Videokünstler unserer Zeit. Immer wieder machte er von sich reden. Zuletzt mit Sleepwalkers, eine mit beachtlichem Staraufgebot (u.a. Donald Sutherland und Tilda Swinton) realisierte Mehrfachprojektion an der Aussenfassade des Museums of Modern Art in New York. Doug Aitkens Arbeiten, deren Bildsprache nicht zufällig an die Ästhetik von Videoclips erinnert, sind eine Art multimediale Soundtracks zu unserem rastlosen Leben in einer globalisierten und medialisierten Welt. Immer wieder hat er es verstanden, für sein Aufsehen erregendes und oft auch Atem beraubend schönes Bildmaterial innovative Präsentationsformen zu entwickeln: in seinen Raum füllend installierten Mehrfachprojektionen wird eine lineare Erzählweise zugunsten einer visuellen und akustischen Gleichzeitigkeit aufgebrochen. Schnelle Schnitte rhythmisieren den Bilderfluss. Wer sich in Doug Aitkens Installationen bewegt, fühlt sich nicht selten überfordert. Er verliert die Kontrolle, gerät in den Sog einer bis ins Magische intensivierten Reizüberflutung.

In seiner Einzelausstellung in der Galerie Eva Presenhuber präsentiert Doug Aitken nun erstmals eine Installation, die statt aus bewegten Bildern ausschliesslich aus Fotografien besteht. Das Werk basiert auf bisher grösstenteils unveröffentlichtem Material, das über die Jahre hinweg entstanden ist. Insgesamt über zweihundert Bilder hängen an allen vier Wänden des Zürcher Galerienraums. Sie zeigen Situationen, wie man sie überall auf unserer Welt findet: künstliche Lichtquellen, Tankstellen und immer wieder Szenen in Flughäfen. Autobahnen, Rolltreppen, Flussläufe, eine Skyline voller Satellitenschüsseln und Antennen. Der verträumte Blick einer alten Frau in die Ferne, eine menschliche Silhouette im Gegenlicht der untergehenden Sonne. Ein Augenpaar, ein Haus an einem verregneten Strand, der Bauch einer Schwangeren, ein verlassener Kinderspielplatz, immer wieder das Meer und der Strand. Was die Motive miteinander verbindet, ist das Offene und zugleich Kontemplative. Was uns Aitken zeigt, sind Momentaufnahmen aus dem Transit des Lebens. Augenblicke voller Klarheit und Schönheit, herausgegriffen aus dem Fluss der Zeit. Die melancholisch gestimmten Bilder transportieren im Subtext eine persönliche, ja fast intim anmutende Atmosphäre. Die meisten Menschen drehen uns jedoch den Rücken zu. Vielleicht erzählt Doug Aitken in 99¢ Dreams aus seinem eigenen Leben, autobiographisch ist die Arbeit aber in keinem Fall: vor seinen Bildern erkennen wir unser eigenes Leben, uns selbst wieder. Die

Legenden weisen den Bildern jeweils die unterschiedlichsten Orte zu. So wie sie nebeneinander hängen, werden die geographischen Unterschiede jedoch ebenso nivelliert wie die Grenzen zwischen den Individuen: die Anordnung im Galerienraum folgt einer graduellen Zunahme der Helligkeit. Der Wandel von der Dunkelheit über das künstliche Licht und die Dämmerung bis zum hellen Tageslicht wird zur grossen Konstante, die alles miteinander verbindet. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Gregor Staiger in der Galerie. Parallel zu dieser Ausstellung zeigt die Galerie Eva Presenhuber die Ausstellung 'twelve sunsets, twenty nine dawns, all in one.' mit neuen Werken von Ugo Rondinone.

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Doug Aitken
99¢ dreams