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Der Essener Künstler Dirk Hupe (geb. 1960 in Essen) ist bekannt für seine bildnerische Dekonstruktion gewohnter Sprachstrukturen. In seinen Objekten, Installationen und Videoarbeiten setzt er sich mit Sprache und Schriftzeichen auseinander und befragt sie aus verschiedenen Perspektiven. Der Künstler, der in Düsseldorf Germanistik und Philosophie, in Essen und Arnheim Kommunikationsdesign und Kunst studierte, begreift die Kommunikationsmedien Sprache und Schrift als weites Experimentierfeld. Die grafische Qualität von Schriftzeichen macht er zu einem visuellen Ereignis, denn Buchstaben verselbständigen sich und driften in seinen Arbeiten gleichsam ortlos und verloren durch Räume.

Die Mülheimer Ausstellung trägt den Titel "Leerzeichen". Damit spielt Dirk Hupe einerseits auf den Raum zwischen Wörtern an, der einen Text erst leserlich macht. Andererseits unterminiert er jegliche Sprachkonventionen, indem er Buchstaben ohne textuelle Anbindungen tatsächlich zu leeren Zeichen erklärt. Sie sind jedoch nicht wirklich leer, sondern erfüllen lediglich neue Funktionen in einem vor allem visuell und nicht der Logik der Sprache unterworfenen künstlerischen Gesamtzusammenhang. Für die beiden großen Obergeschossräume hat Dirk Hupe auf Regalsystemen basierende Raumeinheiten konzipiert, die an frühere Arbeiten unter dem Titel "Sprachrauminstallationen" anschließen und zwei unterschiedliche Aspekte seiner Arbeit thematisieren. Eine Raumeinheit besteht aus einem offenen Regalsystem in dessen Innerem farbige, mit Buchstaben bedruckte Folien angebracht sind. Man kann den Raum nur umschreiten. Dadurch ergeben sich ständig wechselnde Ansichten, wodurch sich die Schriftzeichen optisch verschieben und überlagern, sodass stets neue, zufällige Kombinationen entstehen. Haben wir es in dieser Installation mit einem lautmalerischen Sprachbild zu tun, das auf die Möglichkeiten eines unkonventionellen, poetischen Umgangs mit Sprache verweist, so lenkt der Künstler mit der zweiten Arbeit den Blick auf den möglichen Verlust von Sprach- und Schriftkonventionen, indem er einen Raum wie einen hermetisch verschlossenen Safe konstruiert. In dessen Innerem lagern in Leim gegossene Schriftzeichen, die wie kostbare Schätze wirken, in denen Wissen, Geschichte und Kommunikation gespeichert sind.

Dirk Hupes künstlerische Arbeit wird seit 1993 durch Stipendien, Kunstpreise und Ausstellungen gewürdigt.

Die Mülheimer Ausstellung ist in Kooperation mit der Stadtgalerie im Elbeforum Brunsbüttel und der Galerie Heimeshoff/Roger Schimanski, Essen, entstanden. Es erscheint ein umfangreicher vom Künstler gestalteter Katalog mit Texten von Silke Eikermann und Beate Ermacora zum Preis von 15,00 Euro. Die Ausstellung wird am Freitag, dem 10. Juni 2005, um 19.30 Uhr eröffnet.

Die Ausstellung konnte realisiert werden mit freundlicher Unterstützung von: Vignold Essen, Ratingen, Düsseldorf und der Druckerei Pomp, Dittmann.

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Dirk Hupe "leerzeichen"