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Weltweit zum ersten Mal widmet sich eine Ausstellung der gesamten Frühgeschichte der japanischen Inselwelt, von den frühesten Besiedlungsspuren bis zu den ersten Palästen der japanischen Kaiser. Die Reiss-Engelhorn-Museen für Archäologie und Völkerkunde in Mannheim haben die Initiative ergriffen und über viele Jahre die Ausstellung mit einem auch in Japan tätigen Kurator konzipiert. Mit den bedeutendsten Museen und Sammlungen Japans wurden Vereinbarungen getroffen, die es ermöglichen, diese hochkarätige Ausstellung nach Deutschland zu bringen. Nach langjähriger Vorbereitung wird die weltweit bisher grösste, umfassenste Ausstellung über die Vor- und Frühgeschichte Japans zu sehen sein. Eine Ausstellung zu diesen Themen in dieser Dimension ist bisher weder in Japan noch außerhalb davon unternommen worden. Es ist unwahrscheinlich, dass in nächster Zeit in diesem Umfang eine Gesamtschau der japanischen, archäologischen Forschung noch einmal zu sehen sein wird. Der Zeitrahmen reicht von der ersten, frühesten Besiedlung der japanischen Inselwelt vor mindestens 40 000 Jahren bis zur Einführung des Buddhismus im 6. Jh. und der Asuka- und Narazeit (7./8. Jh. n. Chr.) mit seinen großen Palastanlagen. 1500 Objekte von 55 Museen und Institutionen in Japan - der Großteil bisher noch nie im Ausland gezeigt, darunter Nationalschätze und als wichtige Kulturgüter klassifizierte Objekte - zu sehen sein. Die japanische Archäologie mit ihren Forschungen zählt zu den modernsten ihrer Art in der Welt und hat nach dem Krieg eine beispiellose Erfolgsgeschichte aufzuweisen. Diese Ausstellung ist auch eine Bilanz der Ergebnisse und der spektakulären Befunde der Nachkriegszeit, die über die eigenen Landesgrenzen hinaus bisher wenig beachtet und bekannt, jedoch ein bedeutender Faktor für das historische Selbstverständnis im heutigen Japan geworden ist. Umbrüche und Kontinuitäten sind ein weiterer Schwerpunkt.

Gliederung der Ausstellung 1. Prolog. Die Geburt der Japanischen Welt Die Zeit von 40.000 bis 12.000 v. Chr. 2. Die älteste Keramik der Welt. Die Lebenswelt einer Jäger- und Sammlerkultur Jômonzeit (10.000 v. Chr. bis 500 v. Chr.) 3. Das Zeitalter des Reisbaus bricht an. Die Entstehung komplexer Gemeinschaften Yayoizeit (5. Jh. v. Chr. bis 3. Jh. n. Chr.) 4. Der Aufbruch zur Rangstufengesellschaft. Das Zeitalter der schlüssellochförmigen Grabhügel Kofunzeit (3. Jh. n. Chr. bis 7. Jh. n. Chr.) 5. Epilog: Tiefgreifender Wandel Der Buddhismus setzt sich durch. Die höfische Gesellschaft entsteht. Asukazeit, Narazeit (7./8. Jh.) 6. Ausblick: Kontinuitäten und Wandel Schmuck und Kleidung von der Jômonzeit bis zur Narazeit: Japanische Archäologie heute

Archäologie in Japan – die Vergangenheit in der Gegenwart Das heutige Japan ist geprägt von technologischem Fortschritt und wirtschaftlicher Expansion, sowie der unmittelbaren Auseinandersetzung mit einer Tradition, deren Wurzeln bis weit in die archaischen Zeiten des Landes zurückreichen. Sichtbar wird dies nicht zuletzt im Umfang und in der Bedeutung, die archäologische Wissenschaft heute in Japan einnimmt. Die japanische Archäologie mit ihren Forschungen zählt heute zu den modernsten ihrer Art in der Welt und hat nach dem Krieg in Zehntausenden von Ausgrabungen mit unzähligen Objekten eine beispiellose Erfolgsgeschichte aufzuweisen.

Die Publikationen zur Ausstellung Anläßlich der Ausstellung sind zwei Publikationen erschienen: Der Katalogband folgt mit seinen einzelnen Kapiteln dem Aufbau der Ausstellung „Zeit der Morgenröte“ und bildet die Exponate in hervorragenden Farbaufnahmen ab, die speziell für diesen Zweck angefertigt wurden. Japans führende Archäologen sind die Autoren. Einer Einführung über „Die Geburt der japanischen Inselkette“ folgen Kapitel zu den Themen „Frühe Besiedlungsspuren: Die ersten Menschen - Das Paläolithikum“, „Die Lebenswelt einer Jäger- und Sammlerkultur - Die Jômon-Zeit“, „Das Zeitalter des Reisanbaus und die Entstehung komplexer Gemeinschaften - Die Yayoi-Zeit“, „Das Zeitalter der schlüssellochförmigen Grabhügel und der Aufbruch in eine arbeitsteilige, hierarchisch gegliederte Gesellschaft – Die Kôfun-Zeit“ und „Der tiefgreifende Wandel - Die Asuka- und Nara-Zeit“. Das die Ausstellung durchziehende Leitmotiv „Umbrüche und Kontinuitäten“ wird im abschließenden Kapitel zu „Schmuck und Kleidung von der Jômon-Zeit bis zur Heian-Zeit noch einmal exemplarisch aufgegriffen. Anlässlich des Ausstellungsprojekts „Zeit der Morgenröte” wird nach fünfjähriger Vorbereitung zum ersten Mal ein breit angelegter Aufsatzband zur japanischen Ur- und Frühgeschichte in deutscher Sprache vorgelegt. Im deutschsprachigen Raum sind die Forschungen und Leistungen der japanischen Archäologie bisher so gut wie unbekannt. Das Handbuch „Zeit der Morgenröte“ versammelt Beiträge der namhaftesten Archäologen Japans. Ein Unternehmen dieser Bandbreite mit über achtzig Autoren ist auch in Japan in dieser Form bisher noch nicht unternommen worden. Katalogband „Zeit der Morgenröte - Japans Archäologie und Geschichte bis zu den ersten Kaisern“. Katalogband. Publikationen der Reiss-Engelhorn-Museen Band 10. Herausgeber: Alfried Wieczorek, Werner Steinhaus, Forschungsinstitut für Kulturgüter, Nara ISBN-Nr. 3-927774-17-0 Ca. 400 Seiten mit ca. 500 Abb.

Pressetext

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Die Zeit der Morgenröte
Japans Archäologie und Geschichte bis zu den ersten Kaisern
Kurator Werner Steinhaus

Veranstalter
Berliner Festspiele und Staatliche Museen zu Berlin,
Museum für Vor- und Frühgeschichte.
Ermöglicht durch den Hauptstadtkulturfonds Berlin
Eine Ausstellung der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim, des Amtes für Kulturelle Angelegenheiten und der Japan Foundation, Tokyo in Zusammenarbeit mit dem Forschungsinstitut für Kulturgüter, Nara. Mit Unterstützung des Japanischen Ministeriums für Wissenschaft und Erziehung, des Japanischen Kulturinstituts Köln und der Japanischen Botschaft in Berlin.
Medienpartner: RBB-Kulturradio und RBB Inforadio