press release only in german

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens der Galerie Camera Work widmen wir uns in diesem Jahr vier Ikonen der Photographie. Nach den erfolgreichen Ausstellungen der Arbeiten von Richard Avedon, Irving Penn und Peter Lindbergh freuen wir uns, Ihnen als abschließenden Höhepunkt Photographien von Diane Arbus zu präsentieren.

Diane Arbus zählt wegen ihrer direkten, schonungslosen Portraitphotographie, die einzigartig und provokant ist, zu den herausragendsten Photographinnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihrer Kamera erforschte die 1923 in New York geborene Künstlerin die Beziehung zwischen Erscheinung und Identität, Illusion und Glauben, Theater und Realität. Ihre bevorzugten Sujets fand Diane Arbus in New York, sei es im Theater, im Zirkus, in Wachsmuseen oder Tanzlokalen. Sie erlag der magischen Anziehungskraft skurriler Zeitgenossen: Transvestiten, kleinwüchsige und deformierte Menschen, Exzentriker, Nudisten, Zauberer. Sie photographierte jedoch auch „normale“ Leute wie die Schwimmer auf Coney Island, Spaziergänger auf der Fifth Avenue oder Paare auf den Parkbänken des Central Park.

Diane Arbus' Motive sind kompromisslos und wirken dadurch häufig abstoßend und befremdlich. Mit ihrem markanten Blick auf Menschen, Subkulturen und ihre Rituale, der sich kontroverser Weise zwischen Voyeurismus und Empathie bewegt, liefert Diane Arbus ein beeindruckendes Bild des New York der 1950er und 60er Jahre.

Arbus arbeitete für große amerikanische Zeitschriften, darunter Esquire Magazine, Harper's Bazaar und Herald Tribune. Ausstellungen ihrer Bilder fanden sowohl zu Lebzeiten als auch retrospektiv nach ihrem Freitod im Jahre 1971 u.a. im Museum of Modern Art in New York statt.

Darüber hinaus zeigen wir auf einer Ausstellungsebene ausgewählte Photographien ihres exklusiven Printers Neil Selkirk. Seine Arbeiten werden zusammen mit denen seiner Mentorin Diane Arbus gezeigt.

Neil Selkirk, geboren 1947 in London, traf Diane Arbus Anfang der 70er Jahre in Richard Avedons Studio und besuchte daraufhin einen ihrer Kurse in New York. Nach Dianes Tod half er ihrer Tochter Doon und dem befreundeten Künstler Marvin Israel, das Archiv mit den Negativen zu sichten. Für die große Arbus-Retrospektive 1972 im Museum of Modern Art in New York stellte Selkirk alle Abzüge her. Seitdem ist er exklusiver Printer des Diane-Arbus-Nachlasses, womit er wesentlich zu Arbus' anhaltender Bekanntheit beiträgt.

Doch nicht nur als Printer von Diane Arbus, sondern auch mit seinen eigenen Aufnahmen ist Selkirk in den USA ein angesehener Photograph, spezialisiert auf kraftvolle und kompromisslose Portraits. Seine Bilder wurden vielfach veröffentlicht, z.B. im Esquire Magazine, The New York Times Magazine, Vogue oder Vanity Fair und befinden sich in großen amerikanischen Sammlungen.

only in german

Diane Arbus / Neil Selkirk - Photographien
Kuratoren: Benjamin Jäger, Steffi Schulze