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In diesem Jahr richtet die Stadt Düsseldorf erstmalig eine Quadriennale aus, bei der die großen Düsseldorfer Kunstmuseen ein umfangreiches Ausstellungsangebot zum Thema »Körper« präsentieren. Der Körper: gebunden ans Biologische, verletzlich und vergänglich, Medium von Rausch und Lust und nicht zuletzt Kreuzungspunkt der unterschiedlichen diskursiven Deutungs- und Inszenierungsstrategien. Die künstlerische Verarbeitung der Körperthematik verbindet die unterschiedlichen Museums- und Ausstellungsprojekte, u.a. zu Caravaggio, Francis Bacon, Bruce Nauman, Juan Muñoz, Teresa Margolles und Bruno Goller. Zum offiziellen Veranstaltungsprogramm der Quadriennale 06 gehört das am 19. Und 20. Oktober 2006 stattfindende Symposium »Den Körper im Blick. Grenzgänge zwischen Kunst, Kultur und Wissenschaft«, das sich als wissenschaftlicher Beitrag zu den Ausstellungen versteht.

Das Symposium geht von der These aus, dass der Körper immer dann zum Thema wird, wenn kulturelle Kontexte zur Disposition stehen. Wenn alles fraglich wird, scheint eine Gewissheit bestehen zu bleiben, die uns alle verbindet: dass wir einen Körper haben. Doch von welchem Körper, von welcher und wessen Körperlichkeit kann in diesem Zusammenhang überhaupt die Rede sein? Welche kulturellen Handlungen vollziehen wir eigentlich, wenn wir den Körper in den Blick nehmen, zur Sprache bringen oder ins Bild rücken? Und welche Bedeutung ist den vielfältigen Bildtechniken beizumessen, derer wir uns dabei bedienen, ohne dass wir immer wüssten, was wir tun?

Ein besonderes Augenmerk richtet das Symposium auf die Frage, ob nicht gerade Bildhaftes für das Wissen über den menschlichen Körper prägend ist. Am Beispiel von Abdrücken, Skulpturen, Gemälden, Druckgrafiken, Fotografien und Filmen, aber auch von Rüstungen und Biomaterial wird untersucht, warum wir immer wieder aufs Neue über jenen Körper im Bilde sind, welcher doch eigentlich kein Bild abgibt.

Dabei wird dem Spannungsverhältnis zwischen Körperbildern und Bildkörpern ebenso Rechnung getragen wie dem Umstand, dass Bildhaushalt und Körperwahrnehmung ihrerseits historischen und kulturspezifischen Variationen unterliegen: in den Künsten, den Wissenschaften, der Alltagskultur.

Kunst und Kulturwissenschaftler, Philosophen und Medientheoretiker sind dazu eingeladen, das vielschichtige und mannigfaltige Phänomen Körper aus unterschiedlichen Perspektiven zu diskutieren. Die Grenzgänge zwischen Kunst, Kultur und Wissenschaft, auf die sie sich dabei begeben, werden vom umfangreichen Ausstellungsprogramm der Düsseldorfer Museen zur Quadriennale 06 umrahmt.

Die Referentinnen und Referenten: Andreas Beyer (Universität Basel), Elisabeth Bronfen (Universität Zürich), Georges Didi-Hubermann (EHESS Paris), Jens Hauser (freier Kurator, Paris), Stefan Iglhaut (Iglhaut+Partner, Berlin), Gertrud Koch (Freie Universität Berlin), Thomas Macho (Humboldt-Universität zu Berlin), Orlan (Künstlerin, Paris), Victoria Schmidt-Linsenhoff (Universität Trier), Joseph Vogel (Humboldt Universität zu Berlin)

Das Projekt ist Teil der Quadriennale 06 der Stadt Düsseldorf.

Pressetext

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Den Körper im Blick
Grenzgänge zwischen Kunst, Kultur und Wissenschaft
Symposium
Quadriennale 06 Düsseldorf
Ort: Robert-Schumann-Saal, Düsseldorf

Referenten: Andreas Beyer, Elisabeth Bronfen, Georges Didi-Hubermann, Jens Hauser, Stefan Iglhaut, Gertrud Koch, Thomas Macho, Orlan , Victoria Schmidt-Linsenhoff, Joseph Vogel