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DEKALOG – EIN ASSOZIATIONSRAUM IX – X

Ausstellungseröffnung: 9. Mai 2017, 19 Uhr
Es spricht Matthias Flügge

Mit dem Assoziationsraum IX-X, der die Gebote zum Begehrensverzicht thematisiert, endet die seit 2013 laufende Reihe der „DEKALOG“–Ausstellungen.

Die Gebote „Du sollst nicht begehren...“ eröffnen den weitesten aller mit dem Dekalog verbundenen Assoziationsräume. „Begehren“, vermeldet Wikipedia, „ bezeichnet den seelischen Antrieb zur Behebung eines subjektiven Mangelerlebens mit einem damit verbundenen Aneignungswunsch eines Gegenstandes oder Zustandes welcher geeignet erscheint diesen Mangel zu beheben.“

Begehren, Begierde, Gier sind Geschwister und die Gier ist die Triebkraft der gesellschaftlichen Entwicklungen im gegenwärtigen postdemokratischen Finanzkapitalismus. Doch will diese Ausstellung, wie ihre Vorgängerinnen auch, keine Binsenweisheiten illustrieren, sie nähert sich dem Thema auf Neben- oder auch auf Abwegen. So sind z. B. Mauern und Zäune zur Begehrensabwehr wieder stark gefragt und der „Geist des amerikanischen Zeitalters“, den eine Plastik von Fritz Cremer aus dem Jahr 1950 beschwor, zeigt sein gänzlich unbegehrenswertes Gesicht. Eine Entdeckung ist die Folge von 10 Radierungen zum Dekalog von der zu Unrecht weithin vergessenen Berliner Künstlerin Else Hertzer (1884–1978), die sie in expressiv-konstruktiven Formen in den 1920er Jahren geschaffen hat. Diese Blätter fassen gleichsam das gesamte Projekt an seinem Schluss zusammen.

Ein Ausstellungsprojekt von Eugen Blume, Matthias Flügge, Frizzi Krella und Mark Lammert

Ein Projekt der Guardini Stiftung und der Stiftung St. Matthäus anlässlich des Reformationsjubiläums 2017

Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages