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Eröffnung: 7. Februar 2008, 19 Uhr , MMKK

Pressetext:

Deborah Sengl beschäftigt sich seit Jahren mit dem Gegensatzpaar Opfer/Täter, bringt es in Verbindung mit Verhaltensforschung und Gentechnologie und nutzt die kulturellen Zuschreibungen und Bedeutungen von Tieren und Menschen. In Ihrer Kunst dekliniert sie die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten durch, die sich durch die Verquickung der einzelnen Elemente ergeben. Schaf und der Wolf stehen ihr hierfür immer wieder Modell.

Im Kunstraum Burgkapelle des MMKK sind Deborah Sengls Schaf-Wolf-Figuren der letzten acht Jahre erstmals gemeinsam zu sehen. Sie können mittlerweile schon als eigene Werkgruppe bezeichnet werden. Sie stehen isoliert im Raum und erinnern an Studienpräparate aus naturhistorischen Sammlungen. Die Entwicklungslinie zieht sich vom Schaf, das zur Tarnung ein Wolfsfell übergeworfen hat, über Wölfe, die mit Ihren vermeintlichen Opfern, den Schafen, verschmelzen bis zu einem Hybrid aus Mensch, Schaf und Wolf. Durch Letzteren, der durch seine Gebetshaltung und seine Kleidung dem klerikalen Bereich zuzuordnen ist, ist der direkte Bezug zum ehemaligen Sakralraum gegeben. Die einzelnen Figuren machen deutlich, dass es um den äußeren und inneren Kampf ums Überleben geht. In ihrer Zusammenschau im Kontext der Kapelle spitzen sich die thematischen Zusammenhänge nochmals zu. Hier prallen zwei Weltanschauungen bzw. -einstellungen aufeinander. Evolutionstheorie, Fortschrittsglaube und Allmachtsgedanken aus dem Bereich der Wissenschaft treffen auf die Schöpfungsgeschichte und Fragen nach der Ethik und dem Glauben.

Kuratorin: Magdalena Felice

Parallel zur Ausstellung bietet das MMKK wiederum ein vielfältiges Veranstaltungs- und Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm, Termine unter: www.mmkk.at.

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Deborah Sengl - Von Schafen und Wölfen
Kuratorin: Magdalena Felice
Ort: Kunstraum Burgkapelle, MMKK