press release only in german

Wie auf einem Labortisch schiebt Michael Jäger seine Malelemente hin und her, schließt sie miteinander kurz, lässt sie sich aneinander reiben und erzeugt dabei fortlaufende Kettenreaktionen. Ohnehin wirkt das Ganze bisweilen so, als säße da ein Maler am Mikroskop und beobachte die kleinen malerischen, viralen Kulturen, die wuchernd und wie Parasiten das Bildfeld überziehen, um ab und zu einzugreifen, ihnen eine andere Richtung zu geben, oder ihr wuseliges Wachstum zu beschränken, zugunsten einer ruhigen monochromen Fläche. (Prof. Stephan Berg (Intendant Kunstmuseum Bonn)

Jürgen Paas (geb. 1958) untersucht in seinem künstlerischen Werk die Funktion von Malerei, von Gedächtnis und von Komplexität. Dabei geht er immer ganz konkret vom Objekt des Bildes aus, das er - fast wie in einem Museum - untersucht, lagert, deponiert, archiviert und immer in Bezug auf die vorgefundenen Räume präsentiert. Paas distanziert sich in seinem Werk vom singulären Bild und arbeitet in Reihen, Verdichtungen, Ensembles, Installationen oder thematisiert diese Vielgestaltigkeit in der Offenheit der einzelnen Bildkomposition. (Text: Dr. Gabriele Uelsberg, Rheinisches Landesmuseum)

Raum, Rhythmus und Reduktion sind charakteristische Aspekte in der Arbeit des niederländischen Künstlers Dolf Verlinden (geb. 1960). Verlinden zeigt in seinen nüchtern wirkenden Kompositionen, Gemälden mit Exkursionen in den Raum, Interesse an grundlegenden Aspekten wie Größe, Proportionen, Linie und Ebene, Material und Textur. Obwohl er geometrische Formen und Muster verwendet, kann seine Arbeit alles andere als streng bezeichnet werden. Mathematische Prinzipien, die beim Erforschen und Schaffen eine intermittierende Rolle spielen, werden durch Zufall und Intuition korrigiert.

"Es sind die Beziehungen, die die Malerei der Maria Wallenstål-Schoenberg (geb.1959) so faszinierend machen: Formen und Farbklänge stehen in einem Spannungsverhältnis und kommunizieren miteinander. Auf den ersten Blick schwerelos und heiter, sind die Gemälde von Wallenstål-Schoenberg von einer ergreifenden Tiefgründigkeit, die den Betrachter unweigerlich miteinbezieht. Ihr wichtigstes Handwerkzeug ist das Palettenmesser, mit dem sie die Ölfarbe nach einem wohldurchdachten Konzept Schicht für Schicht aufträgt.“ (Anette von Altenbockum, Klinkhardt & Biermann Verlag)