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Die Ausstellung verbindet zwei Künstlergenerationen, die beide der Pop-Art auf eigene Art und Weise verpflichtet sind. Peter Stämpfli hat als Schweizer Pop-Art-Künstler international Karriere gemacht. Davide Cascio (geb. 1976 in Lugano) schöpft aus der Ästhetik der Pop-Art der 1960er- und 1970er-Jahre und sondiert Vergangenheit und Gegenwart nach Architektur-, Design-, Literatur- und Gesellschaftsentwürfen mit utopischem Potenzial. Cascio verwendet einfaches Material wie Karton, Holz und Neonlicht und schafft damit allegorische Installationen, die Obsessionen, Hoffnungen und Träume des gesellschaftlichen Fortschritts spiegeln. Parallel zeigt er immer auch Collagen, in denen er verführerische Bilder aus Werbung und Modemagazinen zu retro-futuristischen Szenarien kombiniert.

Peter Stämpfli ist einer der wenigen Schweizer Künstler, die mit Pop-Art auch international Erfolg hatten. Als er 1961 nach Paris zieht, faszinieren ihn die riesigen Werbeplakate in der Metro und ihr unendliches Aneinanderreihen. Unter ihrem Eindruck beginnt er mit Motiven aus der Werbung zu arbeiten, vor allem aufgrund von Vorlagen aus Zeitschriften. Dabei wählt er meist knappe Ausschnitte, die auf einen spezifischen Aspekt eines Gegenstandes fokussiert sind und präsentiert diesen in klaren Flächen und Linien. Die Marke ist meist nicht mehr erkennbar, wodurch sich das Bild von der Werbewelt, aus der es stammt, distanziert. Dies bedeutet gleichzeitig eine Abstraktion des Produkts, das so beinahe zum Prototypen wird. Diese Verallgemeinerung spiegelt sich auch in den Titeln, die schlicht Cigarettes 1FR. oder Goulot (Flaschenhals) heissen. Das Kunstmuseum Thun besitzt in seiner Sammlung herausragende Bilder von Stämpfli aus den 1960er-Jahren. In einem spannungsvollen Dialog reagieren die beiden Künstler auf einander. Dabei geht es auch um eine mögliche Neuinterpretation durch aktuelle künstlerische Sichtweisen auf das Historische und eine Rekontextualisierung der Werkgruppen der beiden Künstler.

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Davide Cascio und Peter Stämpfli
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