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David Wojnarowicz - History Keeps Me Awake at Night
26.10.2019 — 09.02.2020

Mudam Luxembourg – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean zeigt die erste große Retrospektive des Werks des bildenden Künstlers, Schriftstellers und Aktivisten David Wojnarowicz (geb. 1954 in Red Bank, New Jersey – 1992, New York). Diese Ausstellung folgt auf die Präsentationen im Whitney Museum of American Art in New York (13.7. – 30.9.2018) und im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía in Madrid (29.5. – 30.9.2019) und wird nun im Mudam ihre dritte und letzte Station haben. History Keeps Me Awake at Night versammelt mehr als 150 Arbeiten des Künstlers und ist die erste retrospektive Ausstellung seit zwei Jahrzehnten sowie die vollständigste Präsentation des Werks von David Wojnarowicz bis heute.

David Wojnarowicz, der in den späten 1970er Jahren zu arbeiten begann, schuf ein Werk, das sich von der Fotografie über Malerei, Musik, Film, Bildhauerei, Schriftstellerei und Performance bis hin zum politischen Engagement erstreckte. In der Tradition gewisser Bilderstürmer stehend, sah Wojnarowicz in der Gestalt des Außenseiters sein eigentliches Thema. Die Zeit seiner Reife begann mit einer Reihe von Fotografien und Collagen, in denen er berühmte Figuren der Gegenkultur (und er rechnete sich zu diesen hinzu) verehrte, wie Arthur Rimbaud, William Burroughs und Jean Genet. Als Schwuler und infiziert mit dem HIV-Virus war Wojnarowicz am Ende der 1980er Jahre ein ungeduldiger Kämpfer für die an AIDS erkrankten, zu einer Zeit als eine unvorstellbare Zahl von Freunden, Liebhabern und Fremden – und darunter überdurchschnittlich viele homosexuelle Männer – an der Krankheit starben auch aufgrund der Tatenlosigkeit ihrer Regierung.

Als weitgehender Autodidakt wurde Wojnarowicz im New York der 1980er Jahre bekannt, in einer Zeit großer kreativer Energien, wirtschaftlicher Unsicherheiten und eines tiefgreifenden kulturellen Wandels. Die Begegnung verschiedener Bewegungen – Graffiti, New Wave und No Wave Musik, konzeptuelle Fotografie, Performance und neoexpressionistische Malerei – machten aus New York ein Labor für Innovationen. Im Unterschied zu zahlreichen anderen Künstlern verweigerte Wojnarowicz einen wiedererkennbaren Stil und arbeitete statt dessen in einer Vielzahl von Techniken und in einer Haltung radikaler Offenheit.

Die Ausstellung im Mudam wird kuratiert von Christophe Gallois, mit Assistenz von Nelly Taravel Ort Erdgeschoss: Ost- und Westgalerie