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Wir freuen uns die erste deutsche Einzelausstellung des britischen Künstlers David Thorpe in unserer Galerie präsentieren zu dürfen. Zuletzt waren seine Arbeiten in den Gruppenausstellungen „Drawing Now“ im MoMA Queens, NY und „futureland“ im Abteibergmuseum Mönchengladbach zu sehen.

David Thorpe ist bekannt für seine aufwändigen, reliefartigen Collagen, die aus kompliziert geschnittenem Papier bestehen. In jüngerer Zeit verwendet er Materialien wie z.B. Rinde, gepressten Pflanzen, Leder, Ketten, Stoff, Glas, Draht und Wolle, welche sich auf die Bildinhalte beziehen. Die Feinheiten der Collagen sind nur aus nächster Nähe zu erkennen. Sie erzählen auf malerische Weise von romantischen Landschaften und futuristischen Gebäuden, von einer Welt, in der alles möglich ist, in der Vergangenheit und Zukunft gleichzeitig existieren.

David Thorpe vergleicht seine Arbeit als Künstler in seinem Atelier mit der Aufgabe eines Königs in seinem von Kriegen heimgesuchten Reich. Die Ausstellung ist das Schlachtfeld, die Außenwelt der unkontrollierbare Feind. Der Titel der Ausstellung „The Colonists“ verweist auf den Aufbau eines selbsterschaffenen Reiches, auf den Prozess der Eroberung einer eigenen Selbstsicherheit und Überzeugung. Die Collagen und die eigens für die Ausstellung entwickelten Objekte stehen für ein Utopia, eine Vision, die es zu verteidigen gilt. Sie erzeugen eine ambivalente Atmosphäre, die einerseits räumliche Beklemmung, andererseits die Vision von Freiheit evoziert. Die Screens „The Protecting Army“ funktionieren als eine Art Wächter. Die bedrängende Wirkung dieser strukturierten Wände erinnert an gotisches Maßwerk, das schützende, fast aggressive Barrieren bildet gegen die Angriffe auf eine geistige Vision. Ihre labyrinthische Aufstellung erschwert den Zugang und eröffnet gleichzeitig neue Blickwinkel. Einige der Collagen verweisen durch Form und Material auf die Objekte, umgekehrt deuten die Objekte die architektonischen Elemente in den Collagen an. Die Grenzen sind durchlässig. Die Collagen sowie die strukturierten Wände bewegen sich kontinuierlich zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, zwischen klein und groß.

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