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Der in New York lebende David Reed (*1946 in San Diego) stellt seine neuesten Gemälde und Zeichnungen in der Galerie Schmidt Maczollek, Köln, vor.

Charakteristisch für Reeds abstrakte Malerei ist ein All-over von sich wiederholenden Schlaufen, Schwüngen, Wellen und scheinbar gestisch auf die Bildoberfläche geworfenen Pinselstrichen bzw. Klecksen. In einer eigenwilligen, an Technicolor angelehnten Farbskala entsteht die hohe Illlusion von Licht und Schatten, von Bewegung und Raum. Die äußerst sinnliche Erscheinung dynamisch geschwungener Wellen wird bisweilen eingeschlossen durch aneinandergrenzende oder sich durch transparente Übermalungen unter- und überlagernde Zonen in verschiedenen, streng voneinander getrennten Farbfeldern. Die Farbauswahl und die Perfektion der in Schichtungen aufgetragenen Formen verleihen den Arbeiten gleichzeitig ein nahezu technoides Äußeres.

Mit seinen abstrakten Gemälden präsentiert Reed eine Malerei, die sich als Herausforderung zu den modernistischen Idealen der fünfziger und sechziger Jahre versteht und sowohl konzeptuelle, als auch emotionale Aspekte aufweist. Reed begreift sein Werk als eine Auseinandersetzung mit der Geschichte der Malerei und strebt so einen grundsätzlichen Diskurs über die Aufgaben und Möglichkeiten von Malerei insbesondere nach derem viel zitierten Ende an.

Diese Auseinandersetzung manifestiert sich durch Reeds Rückgriff auf bewährte, traditionelle Formen der Malerei: im besonderen auf das Formenvokabular von Barockmalerei, Abstraktem Expressionismus sowie Minimal Art.

Darüber hinaus umfasst Reeds Schaffen die ganze Bandbreite zeitgenössischer Erfahrungswelten, wie sie Film, Video, Werbung und Alltagskultur vermitteln. In der oft extremen Horizontalität seiner Bilder entsteht ein filmischer Aspekt, ein wesentliches und ganz persönliches Merkmal seines Werkes. Der Blick des Betrachters wandert die Bildoberfläche ab, wobei der Eindruck entsteht, das Bild selbst bewege sich. Das Gemälde scheint als Ganzes in permanente Schwingung zu geraten.

Die unterschiedlichen Bildtraditionen – Elemente aus der Barockmalerei, Abstraktem Expressionismus sowie Film –, die Reeds Gemälde reflektieren und zitieren, scheinen auf den ersten Blick diametral entgegengesetzt und willkürlich zusammengefügt. Er folgt nicht verschiedenen Tendenzen oder Moden, sondern bleibt im Laufe seiner künstlerischen Entwicklung seinen anfangs gefundenen Themen und Motiven wie Bewegung, Illusion, Licht, Farbigkeit und Emotion treu.

Zuletzt war David Reeds Malerei unter anderem umfassend im Kölnischen Kunstverein (1995), im Württembergischen Kunstverein, Stuttgart (1995), in einer Retrospektive im Kunstmuseum Sankt Gallen (2001) und im Ulrich Museum of Art, Wichita (2005) zu sehen. Seine Werke befinden sich in öffentlichen Sammlungen wie dem Metropolitan Museum, New York; Museum Moderner Kunst, Frankfurt; Centre Georges Pompidou, Paris; der Sammlung Goetz, München, oder dem Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek.

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