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Eröffnung/opening 23 jan. 19 – 21 Uhr

„DON’T PUSH ME!“ ist eine Ausstellung über Konfliktsituationen: Immigranten gegen Einheimische, Mann gegen Frau, über politische wie nationalistische Spannungen.

Krippendorff illustriert diese Situation mittels Zeichnung und Film. Die Pastellzeichnungen, die die Problematik in den filmischen Beiträgen dieser Ausstellung auf eher poetische Weise untermalen, stellen allesamt Tanzszenen dar. Inspirationsquelle für diese Papierarbeiten wie auch für die Filme ist der Spielfilm West Side Story (1961). Der verschwommene Duktus dieser Zeichnungen gibt ihnen etwas zweideutiges. Ein tanzendes Paar wird von der umstehenden Menge beobachtet: ist es ein Tanz oder ein Kampf? Die Szenerien wirken fast, als würden sie sich in einer Arena abspielen, die Zuschauer scheinen wie in einem Ritual beteiligt zu sein

Der Film „A Small Fee“ beinhaltet einen Schlagabtausch von Wortfetzen und Satzfragmenten zwischen zwei Gruppen, in diesem Fall zwischen Einwanderern und Amerikanern. Er bewegt sich zwischen dem Wunsch nach Akzeptanz, und gegen Intoleranz und Abschottung. Die projizierten Sätze sind grell und bunt. Im schnellen Wechsel und scheinbar ohne Zusammenhang schreien sie den Betrachter förmlich an. Schnell wird klar, daß das Objekt der Auseinandersetzung von einem Amerika handelt, dessen innenpolitisches Versagen hier bloßgestellt wird und das seine Versprechen von Reichtum und Glück nicht erfüllt hat.

„Altered States“, ist eine Doppelprojektion, die 2008 auf der Mediations Biennale in Poznan uraufgeführt und kurz danach in Tel Aviv auf der Video Art Biennale VideoZone 4 gezeigt wurde. Ein Mann und eine Frau – ein Palästinenser und eine Israelin - beide vor einem tiefschwarzen Hintergrund gefilmt, agieren alternierend mit zwei Sätzen, die von Liebe und Haß zeugen. Die Dialoge wurden so bearbeitet, dass sich die weibliche und die männliche Stimme ergänzen. Sie agieren im Wechsel, da die beiden Videos nicht synchron projiziert werden. Der Künstler verzichtet ganz bewusst darauf, die Identität der beiden Protagonisten preiszugeben. Stattdessen untersucht er unsere tiefsten Empfindungen –Liebe und Hass – und stellt diese in Hollywood produzierten Gefühlskonstrukte in einen neuen politischen Zusammenhang.

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David Krippendorff
“Don’t Push Me!”