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ort: GALERIE NEUE MEISTER / KUNSTHALLE IM LIPSIUSBAU /

Flämische Landschaftsbilder des 16. und 17. Jahrhunderts zählen zu den besonderen Schätzen der Dresdener Gemäldegalerie Alte Meister. Trotz ihrer großen Zahl und hohen Qualität sind sie jedoch kaum bekannt. Die Ausstellung, die auch Zeichnungen und Druckgrafik aus dem Dresdener Kupferstich-Kabinett mit einschließt, rückt diese Meisterwerke nun endlich ins rechte Licht. Nach umfassenden Untersuchungen und Restaurierungen werden viele Werke in der Ausstellung ganz neu zu entdecken sein.

Die Landschaftsmalerei hatte sich im ersten Drittel des 16. Jahrhunderts in den südlichen Niederlanden als neues, eigenständiges Genre etabliert. Der Wunsch nach Welterkenntnis und ein zunehmendes, auch ökonomisch motiviertes Interesse an Geografie und Kartografie als Grundlagen für Reisen und Handel waren die Voraussetzungen für diese Entwicklung. Maler wie Joachim Patinir und Pieter Bruegel d. Ä. schufen neue Landschaftstypen, etwa die so genannte Weltlandschaft, die weite Verbreitung fanden.

Die steigende Nachfrage nach Landschaftsgemälden führte zur Entstehung zahlreicher Untergattungen wie Jahreszeiten-, Stadt,- Wald,- Gebirgs,- Paradies,- Höllen – oder Seelandschaften. Hochspezialisierte Malerwerkstätten arbeiteten für einen florierenden Bildermarkt. Im 17. Jahrhundert schließlich führten Peter Paul Rubens‘ bewegte, atmosphärische Szenerien die flämische Landschaftsmalerei zu einem neuen Höhepunkt.