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Das Meer – weit und scheinbar grenzenlos. Ort der Sehnsucht und des Schreckens. Von vernichtenden Fluten über meditative Stille bis zur abstrakten blauen Farbfläche: der Ozean bietet bildenden Künstlern eine schier unerschöpfliche Projektionsfläche existentieller Fragestellungen. Auch die Vielfalt der Formen unter Wasser oder Traumbilder von Strand und Meer können Inspirationsquellen für künstlerische Prozesse sein.

Die Wirklichkeit der Weltmeere sieht weniger traumhaft aus. Durch den Eingriff des Menschen sind sie zunehmend bedroht. Die Versauerung der Meere, die Erwärmung des Wassers, Überfischung und Vermüllung sind Stressfaktoren, die den marinen Ökosystemen zusetzen. Aktuelle Studien über den Zusammenhang von Ozean und Klimawandel zeigen: Die Zukunft gestalten heißt die Meere verstehen.

Die ERES-Stiftung als Plattform für den Dialog von Kunst und Naturwissenschaften widmet sich in einer mehrteiligen Veranstaltungsreihe beiden Aspekten: dem Meer als künstlerischer Projektionsfläche und naturwissenschaftlichem Forschungsbereich. Im Zentrum steht eine Ausstellung mit Positionen zeitgenössischer Künstler, die sich mit dem Meer und seinen Veränderungen befassen.

Die ERES-Stiftung freut sich, dass die mehrfach ausgezeichnete und international gefeierte Filmemacherin, Fotografin und Installationskünstlerin Agnès Varda nach München kommen wird und das Publikum Gelegenheit hat, sie persönlich kennen zu lernen: am 15. Februar bei der Eröffnung der Ausstellung und am 16. Februar in einer Podiumsdiskussion mit Chris Dercon, dem neuen Leiter der Tate Modern, London.

Das Ausstellungskonzept verbindet die Präsentation zeitgenössischer Kunst mit einem szenografischen Beitrag und einer Wunderkammer. Neben Installationen, Videoarbeiten, Fotografien und Druckgrafiken gibt es einen sinnlich erfahrbaren Info-Raum, in dem die Besucher wissenschaftliche Fakten über das Meer erhalten. Gestaltet wurde dieser Teil von der Szenografin Juliette Israel.

Ein besonderes Highlight der Ausstellung ist die Installation einer »Meeres«-Wunderkammer mit Kostbarkeiten des 16. bis 19. Jahrhunderts. Konzipiert wurde sie vom international renommierten Kunstkammer-Experten Georg Laue, der sich mit der KUNSTKAMMER GEORG LAUE als feste Institution im Münchner Kulturleben etabliert hat. Mit der »Meeres«-Wunderkammer wird der Bogen zu einer Epoche gespannt, in der Wissenschaft und Kunst Teile eines ganzheitlichen Weltbildes waren. So spiegelten sich in den erstmals im 16. Jahrhundert eingerichteten Kunstkammern einerseits der Sinn für die Bewunderung des Seltsamen und Schönen in Natur und Kunst, andererseits auch eine neue systematische Ordnung als Grundlage der modernen Naturwissenschaften.

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Das Meer - Traum und Wirklichkeit

Künstler: Agnes Varda, Martin Assig, Matias Becker, Mike Bouchet, Famed , Wolfgang Kaiser, Leopold Kessler, Christoph Knoch