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Skulpturen und Zeichnungen des Duisburger Bildhauers Wilhelm Lehmbruck bilden in den Jahren 2009 und 2010 den Auftakt einer Reihe von vier wechselnden Sammlungspräsentationen zum Lebenswerks Wilhelm Lehmbrucks, mit denen der Ankauf des Künstler-Nachlasses gewürdigt wird.

Ab dem 18. Januar ist die erste der neuen Präsentationen im gesamten Lehmbruck-Trakt zu erleben. Ausgestellt werden 55 Meisterwerke der Plastik und rund 90 Zeichnungen aus allen Werkphasen des Künstlers. Die Auswahl der Zeichnungen umkreist in formaler und inhaltlicher Weise nicht nur plastische Hauptwerke in erstaunlich differenzierter Weise, sondern berücksichtigt auch Studien nach skulpturalen Vorbildern sowie Ideen für nicht realisierte oder verloren gegangene Skulpturen.

Der enorme Umfang der Sammlungen ermöglicht ein Nachvollziehen der individuellen Lernschritte des jungen Künstlers bis hin zum späten, reifen künstlerischen Ausdruck des Bildhauers in allen Facetten. Exemplarisch ausgewählten Zeichnungen zeigen die verschiedenen Funktionen und Bedeutungen, die Zeichnungen im Zusammenhang mit Skulpturen besitzen können. Skulpturen und Zeichnungen bilden Themenkreise im Werk des Künstlers, die zu einem Rundgang einladen.

In den drei Kabinetten das Lehmbruck-Traktes werden jeweils zentrale Themen des Lebenswerks des Duisburgers in den Blick genommen, etwa seine männlichen Figuren. Den berühmt gewordenen Bildnissen der Moderne - dem „Emporsteigenden Jüngling“ (1913/14), dem „Gestürzten“ (1915) oder dem „Sitzenden Jüngling“ (1916/17) werden zum Teil nur selten gezeigte Zeichnungen, von denen viele aus dem erworbenen Lehmbruck-Nachlass stammen, gegenübergestellt.

Im Vergleich wird die Funktion der Zeichnung für die plastische Arbeit besonders deutlich, sei es als eine Form der Figurenfindung, als Ausdruck einer plastischen Idee oder auch einer Erinnerung des Künstlers.

Im dritten Raum schließlich, der sich erneut dem großen Lehmbruck-Saal mit seiner herausragenden Architektur von Manfred Lehmbruck und den Meisterwerken seines Vaters öffnet, sind es weibliche Figuren, die mit dem Blick auf die „Kniende“ von 1911 und den „Gestürzten“ von 1915, zu dem Lehmbruck auch eine weibliche Figur zeichnete, zum Thema der Sammlungspräsentation werden. Gerade bei denjenigen Zeichnungen, die nicht als reine Figurenfindungen zu verstehen sind, werden allgemeine Bildhauerfragen an die menschliche Figur deutlich.

Die Neupräsentation der Lehmbruck-Sammlung ermöglicht 55 Jahre nach Fertigstellung und Ersteinrichtung des Baus von Manfred Lehmbruck für die Werke seines Vaters neue Blicke auf die Sammlung, die durch den Erwerb des Lehmbruck-Nachlasses nun dauerhaft für Duisburg gesichert werden konnte. Dank Unterstützung durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Kulturstiftung der Länder, des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung NRW, der Stadt Duisburg sowie der Duisburger Wirtschaft kann der 1.141 Werke umfassende Nachlass des Künstlers – 33 Skulpturen, 18 Gemälde, 11 Pastelle, 819 Zeichnungen und 260 Druckgrafiken – in einem geglückten Public-Private-Partnership-Modell bis zum Jahre 2011 erworben werden. Zu Jahresbeginn 2005 hatte die Familie Lehmbruck der Stadt Duisburg und der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum den Nachlass vorrangig zum Kauf angeboten.

Die Termine für die weiteren Sammlungspräsentationen zum Lebenswerk Lehmbrucks: 30. August 2009 bis 10. Januar 2010 II: Skulptur, Material und Technik

19. Januar bis 25. Juli 2010 III: Skulptur und Malerei

15. August bis 14. November 2010 IV: Skulptur und Druckgrafik

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Das Lebenswerk Wilhelm Lehmbrucks (1881-1919) I: Skulptur und Zeichnung

Kuratoren: Christoph Brockhaus und Katharina Lepper