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Alle reden von Vernetzung, „das Archiv“ macht sie anschaulich.

Die schweizerischen KünstlerInnen Sabina Kaeser und Thomas J. Hauck schaffen Kunstwerke auf Zeit, die aus nichts anderem als rotem Faden bestehen.

Sie stellen Orte ins Zentrum und reagieren auf die architektonische Gestalt und auf die Geschichte und Funktion eines Raumes.

In ihren vernetzten Gesamtkunstwerken verbinden sie Fremdes mit Eigenem. Sie spannen Fäden, verbinden gegebene Punkte, verdichten Zwischenräume und füllen die Leere der Räume mit spannungsvoller Leichtigkeit. Ein sanfter aber sehr bestimmender Eingriff, der das Charakteristische eines Raumes oder eines Ortes visualisiert, erweitert, verändert oder vertieft.

Die Rauminstallationen des „Archivs“ sind aber auch poetische, spielerische Netzwerke, die hinweisen auf Zeit, Strukturen, menschliche Energien, Beharrlichkeit, Begegnungen, Dauer und Vergänglichkeit, sich kreuzende und zurückgelegte Wege. Ein konkreter Bezug gibt es auch zu der Klostergeschichte. Denn das Spinnen, Weben und Sticken in Frauenklöstern dienten nicht nur zur Herstellung von Textilien oder gar der Zeitvertreib, sondern diese Tätigkeiten waren von der Vorstellung geprägt, dass Handarbeit die Memoria pflegen sollte.

Bisher haben die beiden KünstlerInnen ihre Netze in Museen, Kirchen, Schlössern, Industrieanlagen, aber auch in Außenräumen gesponnen.

In einer großen künstlerischen Rauminstallation reagieren sie nun auf den entkernten Westflügel. Innerhalb einer Woche wird das ehemalige Dormitorium und Refektorium des Klosters eingesponnen und eingewickelt. Die Installation wird mit einer Performance am Tag des offenen Denkmals eingeweiht. In einer heiterem aber auch tiefsinnigen musikalischen und theatralischen Aufführung wird Thomas Hauck von Sabina Kaeser eingesponnen und später befreit er sich selbst durch einen sinnlichen Tanz.

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