Ars Futura

Bleicherweg 45
CH-8002 Zurich

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artist / participant

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Die Geschichte des Vorhangs ist auch die Geschichte eines hintergründigen Verhältnisses zwischen Zeigen und Verbergen. Zu Hause schützt er vor fremden Blicken, auf der Bühne markiert er einen Auftakt, wenn er sich öffnet und eine Zäsur, wenn er sich wieder schliesst. Vorhänge sind verheissungsvoll.

Der in Zürich lebende und international renommierte Künstler Daniele Buetti (geb. 1956) zeigt zum Start der neuen Galerieräume von Ars Futura einmal mehr, wie gekonnt und verführerisch er Alltagskultur mit tiefgreifenden und metaphorisch aufgeladenen Inhalten verbindet. Mit etwas Abstand zu den Wänden – so dass man noch vorbeigehen kann – läuft an den vier Seiten des Galerieraums an einer Deckenschiene befestigt ein bis zum Boden reichender Vorhang entlang, der nur durch eine eingangsähnliche Öffnung unterbrochen ist: Mehrere blaue und violette Lametta-Bahnen sind hintereinander montiert, so dass trotz der Leichtigkeit der Lamettafransen ein körperhafter Eindruck entsteht. Der Vorhang wird von einem elektrischen Motor angetrieben und fährt in ruhiger Geschwindigkeit die ganze Zeit an der Schiene entlang. Steht man im Innenraum, gibt die ausgesparte Stelle immer wieder den Blick auf die leeren Wände frei; steht man "aussen", zieht eine dichte Lamettawand an einem vorbei, durch die man hin und wieder durch den Eingang hindurchgehen kann. Die Installation "Kummerbox 3000" in der Galerie Ars Futura lässt sich von mindestens zwei Perspektiven aus lesen. Einerseits erscheint sie wie eine Art optionaler Kommentar auf die kommende Galeriearbeit im Sinne einer skizzierten Bühne für das zu Erwartende. Andererseits entwickelt Buetti mit plastisch grosszügiger Geste einen symbolhaften Raum, in dem ein direkter Zugang in die Gefühlswelt der BesucherInnen geschehen kann. Daniele Buetti wurde bis vor gar nicht so langer Zeit vor allem mit einem medienreflexiven Umgang mit Mode, Trashkultur oder Lifestyle betreffenden Themen in Verbindung gebracht. Seit seinen umfangreichen Einzelausstellungen im vergangenen Jahr im Kunstverein Freiburg und Helmhaus Zürich hat Buetti für seine Arbeit jedoch neue Standards gesetzt.

Daniele Buettis raumgreifende Arbeiten zeichnen sich u.a. darin aus, dass sie mit glamourösen und gleichzeitig auch immer wieder krude oder trashig anmutenden Oberflächen spielen und doch gleichzeitig äusserst feinsinnige Sehnsuchtsbilder schaffen. Buetti entführt die BetrachterInnen in Fantasieräume, die nicht selten melancholische Züge tragen. In diesen Vorstellungswelten erscheint ein suchendes Ich, das der schwierigen Frage nachgeht, wie sich eine innere und äussere Wirklichkeit verbinden lassen. Dorothea Strauss

Die Ars Futura Galerie ist stolz, gleichzeitig mit der neuen Installation von Daniele Buetti die neuen Räumlichkeiten der Galerie zu enthüllen. Mit der Gestaltung des neuen Ausstellungsraumes hat der Schweizer Architekt Gaudenz Zindel eine adäquate Plattform für die zukünftigen Ausstellungen unserer Künstlerinnen und Künstler geschaffen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Pressetext

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Daniele Buetti - Kummerbox 3000