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Die Ausstellung markiert die Eröffnung eines Salon im Künstlerhaus Stuttgart, entworfen von Simon Jones Studio

Container and Contained reflektiert über Innerlichkeit und Autorität. Den Kern dieses Dialogs bildet die neue Ausstellungslandschaft, die der zweite Stock des Künstlerhaus nun beherbergt: Ein speziell konzipierter Raum, der für unterschiedliche Formen der Performance und der ephemeren Kunstform konfiguriert wurde. Der Raum, entworfen vom Londoner Designbüro Simon Jones Studio, ist der Performance und Live Art gewidmet und öffnet mit einer eigens hierfür konzipierten Arbeit des Autors und Künstlers Gregg Bordowitz dem Publikum seine Türen. Teils Performance, teils Lesung führt Bordowitz' Arbeit durch seine Gedanken über Innerlichkeit und Einschluss und folgt seiner langjährigen Auseinandersetzung mit der Struktur und Politik des Schreibens und Sprechens aus sich selbst heraus.

Die Frage nach einer Methode, die ihre eigene Zerbrechlichkeit oder Zerstörung in sich trägt, und der Wunsch nach einem Gedankenraum für Ideen, die noch entstehen könnten, streifen auch die Arbeiten der Ausstellung im vierten Stock. Der Titel selbst - Container and Contained - ist eine Referenz auf das Schaffen des Psychoanalytikers Wilfred Bion über Innerlichkeit, ihre Struktur und sein eigenes Beharren auf einen Raum „hinter“ der Oberfläche, die unsere Sinne berührt.

Julia Heywards selten gezeigte Performance von 1976 „Shake Daddy Shake“ erkundet den Körper als Gefäß, das in der Lage zu sein scheint, Sprache aufzunehmen und abzugeben. Anliegen, die auch Stephen Sutcliffes hämischer Videoloop „A Policeman is Walking“ von 2009 aufnimmt. Die Videoarbeit „Body Double 23” von Brice Dellsperger entfaltet sich, wie das gezeigte Filmdouble mit seiner übertriebenen Performance, aus dem dunklen Raum heraus, „aus der Anonymität zu Berühmtheit, vom Leben zu Tod”, wie Dellsperger in seinen eigenen Worten formuliert.

Wohingegen die skulpturale Arbeit des Hong Konger Künstler Antonio Mak offen durch Humor und Pathos mit dem geteilten Selbst ringt. Filmemacher und Musiker Tony Conrad reflektiert in seiner Installation „Women in Prison“ (1982) die Beschränkung und Transparenz des Selbst und Josephine Prydes Fotoserie „It's Not My Body“ rückt das Fantasieren über ein innerliches Sein in den Raum des Affekts und der Science-Fiction.