press release only in german

Esther Schipper freut sich die sechste Ausstellung des Künstlers Christoph Keller in der Galerie zu präsentieren.

Unter dem Titel Grey Magic zeigt die Ausstellung Themenkomplexe aus dem laufenden Projekt „Aether“ von Christoph Keller, in dem sich der Künstler mit Pseudowissenschaften und parapsychologischen Ideen auseinandersetzt.

Den Ausgangspunkt bildet der Austausch zwischen verschiedenen Wissenschaftlern, Philosophen, Künstlern, Schriftstellern, Schauspielern und anderen kreativen Denkern, die sich in den Zirkeln der Berliner Bohème der 1920er Jahre treffen, darunter Paul Scheerbart, Raoul Hausmann und Georg Grosz. Die zu dieser Zeit durch Ernst Marcus propagierte Theorie der „exzentrischen Sensation“ bildet den Gegenstand der Ausstellung. Der titel der Ausstellung bezieht sich auf Salomo Friedlaender / Mynonas Roman „Graue Magie“ (1922), der sich mit der Theorie von Marcus befasst. Dieser Theorie nach befindet sich die menschliche Wahrnehmung außerhalb des Körpers, wodurch die Differenz zwischen einem externen Objekt und seiner Wahrnehmung aufgehoben wird. Die Theorie der „exzentrischen Sensation“ behauptet, dass die Grenzen zwischen dem wahrnehmenden Subjekt und der Welt fließend sind, wodurch sich die Trennlinien zwischen dem Selbst und den medialen Kräften des Aethers auflösen.

In Grey Magic kombiniert der Künstler skulpturale Interventionen, eine Bühne für ein psychologisches Experiment sowie weitere skulpturale Arbeiten und eine Serie an Drucken. Eine großformatige Spiegel-Installation führt beide Räume der Galerie zusammen. In einer weiteren Arbeit mit dem Titel Mental Radio werden Besucher der Ausstellung in eine experimentelle Untersuchung zur telepathischen Bildübertragung mit einbezogen (dem sogenannten Ganzfeld-Experiment).

Nach Aether – de la cosmologie à la conscience am Centre Pompidou, Paris (2011) und Small Survey on Nothingness an der Schering Stiftung, Berlin (2014), ist Grey Magic die dritte Ausstellung, in der Christoph Keller den Begriff des Äthers weiter konzeptualisiert.

Christoph Keller, geboren 1967 in Freiburg/Breisgau, studierte Mathematik, Physik und Hydrologie in Freiburg, Berlin und Santiago de Chile, als auch Kunst und Film an der Universität der Künste, Berlin und der Hochschule für Medien, Köln. Auswahl Einzelausstellungen und Projekte: Small Survey on Nothingness, Schering Stiftung, Berlin (bis 4. Oktober 2014); Expedition Bus–Shaman Travel, Präsentation, abc Berlin (2012); Aether–between cosmology and consciousness, Nouveau Festival du Centre Pompidou, Paris (2011); Voyages Extraordinaires, CRAC Alsace Lorraine, Altkirch (2010); Observatorium, Kunstverein Braunschweig (2008). Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin.