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m Kontext der Ausstellungsreihe Bildarchive zeigen die Kunst-Werke in der Ausstellungshalle die neue Arbeit des Berliner Künstlers Christoph Keller, ENCYCLOPAEDIA CINEMATOGRAPHICA.

Christoph Keller beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit Archiven. Gegenstand dieser Arbeiten waren u.a. das Archiv der medizinischen Filme der Charité Berlin (retrograd - eine Geschichte der medizinischen Filme der Charité Berlin), das Bundesfilmarchiv und das wissenschaftliche Filmarchiv Encyclopaedia Cinematographica (EC). Die Perspektive, die Christoph Keller gegenüber den Archiven einnimmt, grenzt sich zum einen von deren wissenschaftlicher Konzeption ab, nimmt diese aber an anderer Stelle wieder auf. Das wissenschaftliche Vorgehen ist dem Archivieren als Vorgang eng verbunden: Was archivierbar ist, ist erfassbar, verfüg- und untersuchbar ¾ die Welt findet sich wieder im Archiv und wird im Archiv reproduziert. Das Archiv selbst als Weltbeschreibung geht allerdings über die Summe seiner Einzelteile hinaus und eröffnet den Blick für die Dinge, die sich der Systematisierung und Reproduktion entziehen. Die von Christoph Keller bearbeiteten Archive bieten sich einer archäologischen Perspektive an und werden so selbst als Objekte und Monumente betrachtbar. Die Dokumente, die in ein Archiv einfliessen, dienen einer Prototypisierung und Archetypisierung, die eng mit der technologischen Komponente des verwendeten Mediums verknüpft ist. Der Film als Leitmedium des 20.Jahrhunderts machte dementsprechend ein weiteres Gebiet für die Archivierung und somit für die Wissenschaft erschließbar: Die bewegte Welt, mithin also Natur und Leben. Bewegung wird durch den Kinematograph erfassbar, präparierbar, sezierbar und speicherbar.

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Christoph Keller