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Die erste gemeinsame Ausstellung der beiden international angesehenen Künstler Christine de la Garenne (1973) und Marcel van Eeden (1965) thematisiert Phänomene medialer Reflexion.

Marcel van Eeden, der seit seinem viel beachteten Beitrag auf der BerlinBiennale 2006 einem breiten Publikum bekannt ist, setzt sich mit Ereignissen auseinander, die sämtlich vor seiner Geburt stattgefunden haben. Sein inzwischen auf rund 5.000 Zeichnungen angewachsenes Werk basiert überwiegend auf Fotovorlagen, die er Zeitungen oder Büchern entnimmt. Der niederländische Künstler, dessen Konzept das tägliche Erstellen einer Zeichnung beinhaltet, fertigt bisweilen Serien, die bis zu 160 Blätter umfassen und die teilweise Biographien schildern, deren reale Grundlagen er mit Fiktionen anreichert. Somit reflektieren die Arbeiten Phänomene der Wirklichkeit und schaffen einen Bildkosmos der den Wahrheitsgehalt seiner Geschichten befragt. In van Eedens Zeichnungen wirken die Präzision der Darstellung und die Offenheit der Inhalte suggestiv zusammen. Es entsteht ein Reigen höchst unterschiedlicher Abbilder einer vergangenen Gegenwart.

Arbeiten von Marcel van Eeden werden ab 25. Mai in der Kestnergesellschaft Hannover ausgestellt.

Die als Loops konzipierten Videoarbeiten von Christine de la Garenne wirken zunächst ebenfalls vertraut und unspektakulär, erweisen sich bei eingehender Betrachtung jedoch als ausgesprochen vielschichtig. Die in der Ausstellung zu sehende Videoarbeit "Heimkehr" zeigt auf einem Flatscreen eine gemalte Waldlandschaft. Nahezu unmerklich verwandelt sich das Gemälde zu einer Fotografie, die die selbe Ansicht wie das Gemälde zeigt. Nach kurzen Momenten verwandelt sich das Bild wieder zum Gemälde zurück. Mit subtilen Mitteln weckt die Künstlerin Zweifel am vermeintlich Realen. Computergenerierte Bilder, die sich sukzessiv verändern, irritieren unsere Betrachtung. Fehlende Bild- und Toninformationen oder ihre Neukombination verhindern, sich vollständig auf die Darstellung einzulassen. Der Komplexität technischer Abläufe steht eine im Motiv angelegte, reduzierte Ästhetik gegenüber. Parallel zur Bildstrecke läuft eine Tonspur. Visuelle und akustische Wahrnehmung bilden zwei aufeinander bezogene, aber autonome Informationsebenen.

Arbeiten von Christine de la Garenne sind noch bis zum 29.4. in der Städtischen Galerie Wolfsburg und ab dem 15.3. im Kunstmuseum Bonn zu sehen.

Christine de la Garenne lebt und arbeitet in Berlin. Marcel van Eeden lebt und arbeitet in Den Haag und Berlin

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Christine de la Garenne / Marcel van Eeden