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Galerie Klosterfelde freut sich auf eine neue Ausstellung mit Christian Jankowski. In Welcome Home lädt der Künstler nicht nur in seine Berliner Küche und vor seinen Kamin ein sondern auch auf sein Hausdach in seiner Wahlheimat New York.

Beim Betreten der Galerie läuft man auf die Küchen-Installation „Kochstudio“ (2004 / 2008) zu. In der Küche sind Monitore platziert, die Christian Jankowski im Gespräch mit dem Fernsehkoch und Talkmaster Alfred Biolek zeigen. Darauf sieht man vier Perspektiven eines Koch- und Talkshow-Events in Realzeit: als Totale, Halbtotale, Close up und Timecode. Die Performance fand 2004 in der in den Neuen Berliner Kunstverein transportierten Küche des Künstlers statt, die gleichzeitig in ein Fernsehstudio umgewandelt wurde. Die Verschiebung und Überlagerung von Bedeutungszusammenhängen geht noch weiter, indem Jankowski die Rollen umdreht und den Fernsehkoch Biolek zu sich in die Küche einlädt. Biolek und Jankowski kochen Bohnensuppe, philosophieren über den Zusammenhang von Fernsehen, hoher Kunst und Trivialität und schauen sich nebenbei Ausschnitte aus drei Jankowski-Videoarbeiten an. Entstanden ist eine Mischform aus künstlerischem Vortrag, Kochshow und TV-Format in Rohform, in der die Grenzen zwischen Fernsehgenre und künstlerischem Werk fließend sind.

Die Arbeit "Fireplace" bewegt sich zwischen Skulptur, Film und Sound-Piece. Zu sehen ist ein loderndes Kaminfeuer, das erste Feuer im neuen Kamin des Künstlers, das mit live dazu vorgetragenen Liedern vertont wurde.

Die Videoinstallation "Rooftop Routine" (2008), entstand während der Performa 2007 in New York: hierfür lud Jankowski auf sein Hausdach in Chinatown ein, um von dort aus einer Hoolahoop-Performance auf den umliegenden Dächern beizuwohnen. Auf die Idee gebracht wurde er durch eine chinesische Nachbarin, die er eines Morgens beim Hoolahoopen auf dem gegenüberliegenden Hausdach beobachtet hatte. Fasziniert von der meditativen Qualität dieser Handlung inmitten der verschachtelten Häuserschluchten Chinatowns, suchte Jankowski daraufhin weitere Hoolahoop Tänzer, beschaffte sich Zugang zu Hausdächern in seiner Nachbarschaft und überredete die chinesische Nachbarin, Frau Chua, als Vortänzerin zu agieren: An einem windigen Sonntagmorgen im November öffnete er sein Dach für ein Publikum, das beobachten konnte, wie mehrere Dutzend Hoolahooper auf den umliegenden Dächern den Bewegungen von Frau Chua folgten. Im Video erscheint sie als freundliche Trainerin, die zu Musik aus ihrem Walkman verschiedene Übungen macht. Die sich drehenden bunten Figuren auf den Dächern New Yorks gleichen einem tänzerischen Ensemble, das durch eine wunderbare Choreographie des Zufalls und des Sehens und Gesehenwerdens geleitet wird.

Für weitere Informationen oder Abbildungen wenden Sie sich bitte an Esther Quiroga: esther.quiroga@klosterfelde.de Ab dem 3. April wird bei Helga Maria Klosterfelde Editionen in der Linienstraße eine neue Edition von Christian Jankowski präsentiert. Mehr Informationen dazu unter www.helgamariaklosterfelde.de

Eröffnung: 03. April 2008, 18 - 21 Uhr

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Christian Jankowski
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