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ERÖFFNUNG: Freitag, 30. Januar, 19 Uhr

Das Verhältnis von Kunst und Publikum spielt eine zentrale Rolle im Werk von Christian Falsnaes. Mit den Mitteln der Performance, Malerei, Musik oder des Tanzes entwickelt er theatralische und teils absurde Situationen, welche die BetrachterInnen aktiv in einen Werkprozess einbeziehen. Gesellschaftliche Konventionen, Machtverhältnisse, Geschlechterrollen und das künstlerische Potenzial jedes Einzelnen werden zum Gegenstand seiner Arbeiten. Der kollektive, menschliche Körper ist das wichtigste Arbeitsmaterial seiner überraschenden, meist unangekündigten Performances, die als Videos dokumentiert werden. Der Künstler übernimmt dabei die Rolle eines Regisseurs, der mit seinen Handlungsanweisungen die ästhetische Grenze zwischen Künstler, Bühne und Publikum verschiebt und auflöst.

Für seine erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland plant Falsnaes keine neue Performance. Vielmehr konzipiert er erstmals eine interaktive Rauminstallation, welche das performative Potenzial der Kunstbetrachtung in den Mittelpunkt rückt. Die Ausstellung, basierend auf einer eigens entwickelten App, wird damit selbst zur Anwendung einer aktivierenden Beziehung zwischen Kunstwerk und BetrachterInnen. Sie präsentiert nicht nur, sondern dokumentiert die individuellen Reaktionen bei der Rezeption der Werke. Mit der Unterstützung ihrer BesucherInnen generiert sie eine Vielzahl neuer videobasierter Werke, die zwar geteilt werden können, doch meist nur den jeweiligen BetrachterInnen bekannt und allen anderen ein Mysterium bleiben werden.

Christian Falsnaes, geboren 1980 in Kopenhagen (DK), lebt und arbeitet in Berlin. In den vergangenen Jahren zeigten unter anderem das DREI in Köln (2013), das 21er Haus in Wien (AT) (2012), das OSLO10 in Basel (CH), das Rohde Contemporary in Kopenhagen (DK) (2011), sowie das Skånes Konstförnening in Malmö (SE) Einzelausstellungen des Künstlers. Zudem wurden seine Arbeiten in zahlreichen Gruppenausstellungen in Institutionen wie dem Reykjavik Art Museum, der Akademie der Künste in Berlin, dem Museum Bärengasse in Zürich, dem Te Tuhi Centre for the Arts in Auckland (NZ) (alle 2014), dem KW Institute of Contemporary Art Berlin, dem Serra dei Giardini, Venedig (IT), dem Salz- burger Kunstverein (AT) (alle 2013), dem W139 in Amsterdam (NL) (2012) oder dem Centre for Contemporary Art Ujazdowski Castle in Warschau (PL) (2011) gezeigt.