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Die Ausstellung versammelt zum ersten Mal mehrere Arbeiten von Chris Marker (*1921), einer der profiliertesten Figuren der jüngeren Mediengeschichte. Filme wie «La jetée» und «Sans soleil» gelten längst als Klassiker des Kinos. Mit seiner Neugier hat Marker aber auch in anderen Feldern pionierhafte Beiträge realisiert: von Text und Fotografie über Buch, Video und CD-ROM bis zu Multimedia-Installationen wie «Silent Movie» zum 100. Geburtstag des Mediums Film. Immer wieder hat er Sprache und Bild auf eindringliche Weise miteinander verbunden. Erinnerung und gesellschaftliches Engagement, für Marker wichtige Themen, tauchen auch in seiner jüngsten Arbeit «Staring Back» auf: Kraftvolle Portraitbilder aus sechs Jahrzehnten zeigen auf Reisen zufällig getroffene Menschen, aber auch Figuren der Zeitgeschichte wie Simone Signoret, Akira Kurosawa, Salvador Dalí oder Fidel Castro. Und immer enthüllen die Aufnahmen das prägende Wechselspiel zwischen dem Blick des Betrachters und jenem der Betrachteten.

Zur Person Chris Marker lebt und arbeitet in Paris. Er wurde wohl als Christian-François Bouche-Villeneuve im Juli 1921 in Neuilly-sur-Seine bei Paris geboren. Von 1937 bis 1939 studierte er Philosophie bei Jean-Paul Sartre. Seit er als Mitglied der Résistance gegen Ende des 2. Weltkrieges in die Schweiz fliehen konnte, verbindet er gute Erinnerungen mit diesem Land. Die Person Marker ist gegenüber der Figur Marker weitgehend unbekannt geblieben, nicht zuletzt aufgrund der beinahe legendären Weigerung, sich porträtieren zu lassen. Eine Diskretion, die er anderen Personen durchaus nicht in gleicher Weise zugesteht. Wesentlich scheint, dass das von der körperlichen Anwesenheit oder auch nur visuellen Erscheinung des Urhebers getrennte Werk ungestört sein eigenes Leben führen kann – nicht unähnlich einer Katze, die in Markers Universum zu den höheren Wesen zählt.

Publikation zur Ausstellung Chris Marker. Abschied vom Kino / A Farewell to Movies Mit Bildern und Texten von Chris Marker, eingeführt von Andres Janser D/E, ca. 64 Seiten, Museum für Gestaltung Zürich.

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Chris Marker -
Abschied vom Kino

Ort: Galerie