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Wir freuen uns sehr, "THE DEVIL", Carsten Focks erste Einzelausstellung bei SEPTEMBER anzukündigen. Zugleich feiern wir mit der Ausstellung die Eröffnung unseres neuen, zusätzlichen Showrooms, dem SEPTEMBER Studio, in dem wir eine Auswahl von Gemälden und Zeichnungen Carsten Focks präsentieren werden.

Für "THE DEVIL" schafft der in Berlin lebende Maler eine raumfüllende Wandarbeit, auf der er seine jüngsten Zeichnungen und Gemälde installiert. Diese setzt sich aus einer gleichmäßigen Schraffur aus Tausenden von Pinselstrichen mit Kunstharz und farbigen Pigmenten zusammen. In Anspielung auf die spirituellen Dimensionen von Suprematismus, Farbfeldmalerei und Abstraktem Expressionismus soll eine rein auf die Wirkung der Farbe ausgerichtete, sakral anmutende Situation geschaffen werden, in der Zeichnungen und Gemälde in einer Art Platzhalterfunktion die Rolle von modernen Devotionalien oder Ikonen einnehmen.

Zugleich evozieren die jüngsten Werke des 1968 geborenen Per-Kirkeby-Schülers Formen der Kunst, die mit Transzendenz, Religion, Ekstase und innerem Erleben in Zusammenhang gebracht werden: romantische Landschaftsmalerei, Expressionismus, christliche Ikonographie und Outsider-Art. Dabei hinterfragt Fock die Vorstellung vom Künstler als Visionär, Avantgardist und Außenseiter mit analytischen, seriellen Versuchsanordnungen.

Seine Zeichnungen und Gemälde sind gleichermaßen manisch wie kontrolliert und reflektieren mit jeder Geste den Prozess und die Rezeption des Zeichnens selbst. So nutzt Fock in seinen Landschaftsmotiven flüchtige Markierungen wie waagerechte, senkrechte oder diagonale Linien, um die Illusion von Perspektive zu erzeugen – doch nur um diese vermeintlichen Andeutungen von Horizonten, Wäldern oder Bergkuppen in energetischen, abstrakt reduzierten Kompositionen kollabieren zu lassen.

Das Bild konstituiert sich dabei durch seine Auflösung – es ist weder dem rein Gestischen noch der Figuration verpflichtet. In Focks Werken sind immer wieder ähnliche Konstellationen zu erkennen, die wie Logos wirken: strahlenförmige Schraffuren, Sterne, Dreiecke, Kreuze. Durch beständige Wiederholung und Kombination von Motiven und Gesten entstehen eigenständige Chiffren, die dialektisch nicht nur die gescheiterten Utopien und Sehnsüchte der Moderne thematisieren, sondern auch die Sehnsucht nach tatsächlichem Fortschritt und Erneuerung in der Kunst.

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Carsten Fock: THE DEVIL