Carsten Fock

Eröffnung: Donnerstag, 7. Juni, 18-21 Uhr

Wir freuen uns, Ihnen Carsten Focks Ausstellung "BLACK" ankündigen zu können. Zur Eröffnung am Donnerstag, den 7. Juni von 18 bis 21 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.

Die dritte Einzelausstellung Carsten Focks bei Jan Winkelmann / Berlin könnte vor dem Hintergrund der vorangegangenen Ausstellungen des Künstlers radikaler nicht sein. Sie besteht aus einer Serie von fünf gleich großen, monochromen schwarzen Filzstiftzeichnungen im Format von 172 x 137,5 cm.

Die in den letzten Jahren vereinzelt entstanden großformatigen monochromen Filzstiftzeichnungen stehen bislang eher isoliert als ungewöhnliche Solitäre im Ouevre des ansonsten konzeptuell gegenständlich arbeitenden Malers. Sie entstanden bisher 'zwischendurch' in einem kathartisch-meditativen Prozess der "Entleerung von Bildern und figürlicher Gegenständlichkeit", wie der Künstler es nennt.

Für Carsten Fock verbinden sich hier jedoch zwei Bereiche seine Schaffens auf gleichwohl ungewöhnliche wie prägnante Weise: Malerei und Zeichnung verschmelzen zu einer Einheit. Die Verbindung zwischen dem subjektiven Gestus wie sie für Focks malerische Arbeiten charakteristisch sind, und dem eher kontrollierten Bildaufbau seiner Zeichnungen, einer "Architektur von Themen" wird in diesen Arbeiten auf pointierte Weise sichtbar gemacht.

Die monochromen Flächen bestehen aus 'Modulen' von gebündelten senkrechten Strichen, die sich teilweise überlagern und in ihrer Größe geringfügig variieren. In dem Kontrast zwischen der ihnen innewohnenden mechanisch anmutenden Arbeit und dem Kontrollieren des Gestus liegt einerseits der Reiz als auch die Grundlage für ihre Unterschiedlichkeit. Obgleich sie zunächst als monochrome Flächen wahrgenommen werden, offenbaren sie im Detail, etwa der Rhythmik ihrer Striche vollkommen unterschiedliche Wirkungen: so sind manche Blätter eher gleichmäßig gearbeitet und strahlen infolgedessen etwas Sanftes, fast Zerbrechliches aus. Andere Blätter enthalten kraftvolle Module mit vielen Überlagerungen und demzufolge härteren Kontrasten.

Ad Reinhardts eschatologisches Dogma "Malerei ist schwarz" wird vom Künstler hier auf pointierte Weise überzeichnet. Wo Reinhardt die Abwesenheit von Licht und die physische Präsenz der Nichtfarbe Schwarz auf einen visuellen Nullpunkt zurückführt, erscheinen Focks monochrome Zeichnungen in der Vielfalt ihrer Details wie ein Versuch, die monochrome Malerei zu überwinden.

Carsten Fock (*1968) lebt in Berlin. Arbeiten des Künstlers werden in folgenden Ausstellungen zu sehen sein: "Overtake: The Reinterpretation of Modern Art", Lewis Glucksman Gallery, University College, Cork (4. Juli - 7. Oktober 2007) und "Freunde für immer", Bonner Kunstverein (ab 26. Oktober 2007).

Carsten Fock
BLACK