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Kindly supported by Kyburz & Peck — English Language Projects, Galerie Mikael Andersen (Copenhagen), and Galerie Konrad Fischer (Düsseldorf). «I learned that just beneath the surface there’s another world, and still different worlds as you dig deeper. I knew it as a kid, but I couldn't find the proof. It was just a feeling. There is a goodness in those blue skies and flowers, but another force — a wild pain and decay — also accompanies everything.» David Lynch

Candy Colored Clown – Der Titel steht stellvertretend für einen Zustand des Ungewissen, eine Allegorie des Unbewussten. Unheimlich bezeichnet gemeinhin unerklärliche, teils schaurige Phänomene, die das uns Unbekannte streifen. Provoziert es einerseits Angst, übt es andererseits eine faszinierende Anziehungskraft aus. Die gezeigten Arbeiten setzen sich mit Abbildungen von Wirklichkeit und Fiktion auseinander, behandeln das Fremde in uns selbst, ignorieren Barrieren, lassen Widersprüche zu oder provozieren Überlegungen zu gesellschaftlichen Normalitäten. Hintergründiger Humor und die Liebe zum Detail sind hierbei wichtige Parameter.

In den 300 m2 Sublevel-Architektur unter den Galerieräumen treffen Genres von Contemporary Grotesque über Provocative, Contemporary Surrealistic, Installation und Humor aufeinander. Die thematische Gruppenausstellung ‹Candy Colored Clown› basiert auf einer Wirkungs- und Wahrnehmungsästhetik, die sich aus dem Spannungverhältnis zwischen Sichtbarem und der Bedeutung des darunter Verborgenen, Geheimnisvollen zusammensetzt. Gezeigte Ideen und Konzepte beheimaten ein verstecktes Geheimnis, das jederzeit aus dem Unsichtbaren hervortreten kann, um so die wohlbehütete Häuslichkeit in einen Zustand des Unbehagens oder Ausserordentlichen zu versetzen.

In seinem Aufsatz von 1919 bezeichnet Freud das Unheimliche als ‹jene Art des Schreckhaften, welche auf das Altbekannte, Längstvertraute zurückgeht› und sich aus dem ‹wiederkehrenden Verdrängten› speist. Zu diesem Schluss kommt Freud nach einer etymologischen Analyse des deutschen Wortes ‹unheimlich›, die versucht, die Beziehung zwischen Signifikantenstruktur und Signifikat zu klären: Das Heimliche, das zunächst das ‹Heimische›, das ‹zum Haus gehörige›, also auch das vor der Außenwelt ‹Versteckte› ist, kann zum Unheimlichen werden – nämlich dann, wenn das, was ‹ein Geheimnis› und ‹im Verborgenen bleiben sollte›, unerwartet hervortritt: ‹Unheimlich ist irgendwie eine Art von heimlich›.

Beni Bischof, 1976 in St. Gallen, Schweiz geboren, lebt und arbeitet in St. Gallen und Widnau, Schweiz. Seine Arbeiten waren unter anderem zu sehen in: Kunst Halle Sankt Gallen, Fotomuseum Winterthur, Helmhaus Zürich, Museum Marta Herford, The Fourth Moscow Biennale of Contemporary Art, Kunstraum Düsseldorf, CAPC Museum of Contemporary Art Bordeaux.

Fritz Bornstück, 1982 in Weilburg, Deutschland geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Bis zum Sommer 2012 entwickelte er sein Oeuvre im Rahmen des zweijährigen De Ateliers Aufenthalts (Amsterdam, NL). 2009 absolvierte er seinen BA in Fine Arts an der Universität der Künste in Berlin als Meisterschüler von Thomas Zipp.

Chad Burt, 1978 in Digby, Nova Scotia, Kanada geboren, lebt und arbeitet in Amsterdam, Niederlande. Er studierte Bildende Kunst an der Mount Allison University in New Brunswick, Kanada und absolvierte den MA in Fine Arts am Goldsmiths, University of London. Von 2011–13 war er Teil des Residency Progamms am De Ateliers in Amsterdam.

Jacob Dwyer, 1988 in London, UK geboren, lebt und arbeitet in Amsterdam. Er studierte Bildende Kunst an der Newcastle University und absolvierte den MA in Experimentalfilm an der Kingston Universität, London. Die letzten 2 Jahre war er Teil des Residency Programms am De Ateliers in Amsterdam.

Sabine Schlatter, 1977 in Zürich geboren, lebt und arbeitet in Zürich. Von 2009 bis 2011 residierte sie mit einem Atelierstipendium der Stiftung Binz39. Sie studierte Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste. Zwischen 2008 und 2010 war sie Teil des Künstlerkollektivs ‹eggerschlatter› mit zahlreichen Ausstellungen und Stipendien.

Gregor Schneider, 1969 in Rheydt, Deutschland geboren, lebt und arbeitet in Mönchengladbach, Rheydt, Deutschland. Von 1989 bis 1992 studierte er an den Kunstakademien Düsseldorf und Münster. Ende der 80er Jahre begann Schneider mit dem Umbau seines Wohnhauses, dem Haus ur. Gregor Schneider zählt heute zu den bekanntesten bildenden Künstlern Deutschlands. Sein Hauptwerk ‹Totes Haus u r› für das er 2001 mit dem Goldenen Löwen der Venedig-Biennale ausgezeichnet worden ist, zählt zu den wichtigsten Raumkunstwerken der Gegenwart.