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10. Mär – 27. Nov 2022

CAMPUS Kantine

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Programm:

Eröffnung Do 25. August 2022 18.00 Uhr
robotron-Kantine, Lingnerallee, 01069 Dresden

CAMPUS Kantine mit Christian Göthner, Martin Maleschka, Antje Meichsner

Eröffnung von drei Installationen und Kunstprojekten im öffentlichen Raum im Rahmen von CAMPUS Kantine an die robotron-Kantine

Eröffnet wird die begehbare Mini-Kantine des Leipziger Künstlers Christian Göthner, eine öffentlich zugängliche Sechs-Kanal-Audio-Installation der Dresdner Soundkünstlerin Antje Meichsner und eine neue Installation des in Eisenhüttenstadt lebenden Fotografen und Architekten Martin Maleschka, die verschwundenen und noch verbliebenen Bauwerken der Nachkriegsmoderne der Dresdner Architekturgeschichte gewidmet ist.

CAMPUS Kantine ist ein Kunstprojekt des Fördervereins Freundeskreis Kunsthaus Dresden e. V. mit Kunstprojekten und Konzerten in der robotron-Kantine und im öffentlichen Raum, das dem Areal rund um die robotron-Kantine gewidmet ist, gefördert von der Stiftung Kunstfonds und der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

Es werden drei ortsspezifische und für das Projekt CAMPUS Kantine entwickelte Arbeiten eröffnet, die zunächst bis Ende November an der robotron-Kantine zu sehen sein werden:

Der Leipziger Künstler und Gestalter Christian Göthner hat eine ‚Mini-Kantine‘ entworfen. Der viereckige aus recyceltem Holz gefertigte mobile Bau von insgesamt 6 x 6 Meter Seitenlänge ist ein Nachbau der Architektur der robotron-Kantine. Angelehnt an die Formensprache der Fassade und deren aus Formsteinelementen gestaltete Terrassenbrüstung von Friedrich Kracht, lädt die Mini-Kantine ein, sich in ihr zusammenzufinden und – analog zu ihrem Vorbild aus den 70er Jahren – in ihr gemeinsam zu speisen. Zur Eröffnung lädt der Künstler zum gemeinsamen Essen in der 'Mini-Kantine' ein. Christian Göthner (*1986) lebt und arbeitet in Leipzig.

Die Dresdner Künstlerin Antje Meichsner befragt Menschen, die auf ganz unterschiedliche Weise die Stadt gestalten: politisch aktive Menschen mit Skateboards; Angestellte in Institutionen der Stadt; Menschen, die Kindern und Jugendlichen helfen, Wünsche an ihre Stadt zu entwickeln und diese zu adressieren und gegebenenfalls umzusetzen. Es geht um Orte in der Stadt, auf die sich verschiedene Begehren richten und für die sich diverse Personengruppen vom Kind bis zum Investor sehr unterschiedliche Nutzungen vorstellen. Die assoziative ortspezifische Collage von Aussagen und Sounds kontrastiert ausgehend von der robotron-Kantine Perspektiven auf solche und ähnliche Orte sowie Macht und Ohnmacht in der Gestaltung von Städten. Die robotron-Kantine als „Abspiel-Ort“ der Klangcollage spiegelt als konkreter Ort die Themen und Fragestellungen der Collage wider. Antje Meichsner lebt und arbeitet in Dresden.

Der in Eisenhüttenstadt geborene Architekt und Fotograf Martin Maleschka setzt sich in seinem fotografischen Werk seit über fünfzehn Jahren mit dem architektonischen Erbe der DDR auseinander. Maleschka selbst versteht sich als Botschafter, der für den kulturellen Wert des künstlerischen und gebauten Erbes der DDR mit einem bewusst persönlichen und möglichst ideologiefreien Zugang werben möchte. Im Rahmen von CAMPUS Kantine wie auch der Ausstellung „Sorge um den Bestand. Zehn Thesen der Architektur“ hat er eine Installation für die robotron-Kantine entwickelt, die anhand von historischen Postkarten das größtenteils bereits verschwundene Erbe der ‚Ostmoderne‘ von der Prager Straße bis zum Neustädter Markt in Dresden dokumentiert. Die Installation ermöglicht Einblicke in ursprünglich vorgesehene stadtbauliche Perspektiven und zeigt überraschende Details noch vorhandener wie bereits verschwundener Bausubstanz. Eine Projektion zeigt Aufnahmen aus dem Prozess des bereits erfolgten Abrisses auf dem ehemaligen robotron-Gelände. Martin Maleschka (*1982 in Eisenhüttenstadt) lebt und arbeitet in Eisenhüttenstadt.

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Samstag, den 16. Juli 2022, 15.30 - 17 Uhr
Eintritt frei
Ort: robotron-Kantine / Lingnerallee / Dresden-Zentrum
Performance an der robotron-Kantine
STUDIO HOLLY: YOU LIKE THEM BECAUSE IT'S BETTER TO LIKE THEM
Ein Installations-Happening des Studio Knut Klaßen im Rahmen von CAMPUS-KANTINE sowie Open Studios Bühnen- und Kostümbild und der Jahresausstellung und des Sommerfests der Hochschule für Bildende Künste an der robotron-Kantine

Zwischen April und Mitte Juli entwickelten Knut Klaßen und Studierende des ersten Studienjahrs Bühnen- und Kostümbild als auch der Orientierungsphase Bildende Kunst sowie weitere Studierende höherer Semester Materialperformances und unvorhergesehene Schnellzusammenarbeiten an und in der robotron-Kantine. Das Installationshappening am morgigen Samstag findet als Abschlussperformance im Rahmen der Jahresausstellung und des Sommerfests der Hochschule für Bildende Künste statt.

Die horizontale Architektur der Kantine und die offenen Räume, in denen auch weitere Gruppen in räumlicher Auseinandersetzung mit der Kantine arbeiten, begünstigte den sozialen Gruppenprozess und das Ineinanderfließen der Ideen. Das Ziel ist: Performatives fachbereichsübergreifendes Arbeiten geöffnet zur Stadt. Dabei wechseln sich Arbeiten in kleinen Gruppen und große Open Studios mit viel Publikum ab. Das erste Westkunst Happening Theater Piece No. 1, ein Vorbild der Arbeit der Gruppe, fand 1952 in der Kantine des Black Mountain College, North Carolina statt. Jetzt wird die robotron-Kantine im Rahmen des Projektes zum neuen Institut für unvorhergesehene Zusammenarbeit.

Beteiligt sind Sophie Carp, Luca Diebold, Till Fiedler, Kathrin Frech, Jonas Freudenberger, Ioana Ghira, Lucia Hochmuth, How How (ExSilentio Kammerchor, Lotte Dohmen, Lukas Alois Roth, Tom Schellmann, Swantje Silber, Volker Sondermann, Wanda Traub) Malin Hacker, Luise Kleuser, Charlotte Panzner, Lukas Reiber, Kim Schölch, Niklas Strang, Tim Sauer, Tommaso Tezzele, Paul Vogler, Nora Wallenburger und viele andere mehr.

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Vom 1. bis zum 3.6. jeweils ab 16 bis 20 Uhr (Mi bis Fr)
Perfomances der Werkstatt für Angewandte Theaterwissenschaft mit Szenischer Malerei, Bühnen- und Kostümbild und der Werkstatt für Maltechnik im Rahmen von CAMPUS Kantine Ort: robotron-Kantine an der Lingnerallee am Skatepark, 01069 Dresden

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Ort: CAMPUS Kantine
4. Mai – 3. Jun 2022

CAMPUS KANTINE – MIT DER ERDE RECHNEN
Transdisziplinäres Projekt in Zusammenarbeit mit der Hochschule für Bildende Künste Dresden an der robotron-Kantine

Das Kunsthaus Dresden lädt zum zweiten Auftakt des Projektes CAMPUS Kantine an der robotron-Kantine ein, welches als transdisziplinäres Projekt von Projektgruppen der Hochschule für Bildende Künste Dresden durchgeführt wird.

Von Mai bis Juni entsteht ein temporärer Campus für Studierende der Hochschule für Bildende Künste Dresden. In einem Gruppenprozess wird der Außenbereich der Kantine zu einer Werkstatt der Angewandten Theaterwissenschaft, zu einem Labor für Malen als Theater im öffentlichen Raum und zur Bühne eines Murals (großformatige Wandmalerei im öffentlichen Raum) mitten in der Stadt Dresden.

„Mit der Erde rechnen“

Das Rezept ist einfach: Raus aus der Hochschule zu einem öffentlichen Ort mit den Themen, die mit ihm verbunden sind. Die Kantine war der Ort des gemeinsamen Essens derjenigen, die Computer herstellten, in denen alle möglichen in der Erde vorkommende Rohstoffe bis heute verbaut werden. Digitalität kommt aus der Erde und geht auch als Müll wieder in sie hinein. Ausgehend davon geht es um große und kleine Systeme der Verdauung und des Stoffwechsels. Essen und Erden, die Kantine und Beton, die Wand als Einladung zu einer malenden Auseinandersetzung mit einem Bild als Darstellung von Realität.

Vom 4. Mai bis zum 6. Mai werden in einer vor Ort eingerichteten Farbküche auf der Terrasse der Kantine Farben aus Erden hergestellt, die die Studierenden zuvor in der Lausitz im Tagebau und an anderen Orten in der Nähe von Dresden zusammengetragen haben. In den anschließenden Wochen entsteht ein Wandbild als Durational Performance. Vom 1. bis zum 3. Juni finden abschließend eine Feier des Bildes sowie Performances statt.

Beteiligte an dem Projekt „Mit der Erde rechnen“ sind folgende Einrichtungen der Hochschule für Bildende Künste Dresden:

die Werkstatt für Angewandte Theaterwissenschaft Stefanie Wenner, die Klasse für Szenische Malerei Maren Greinke, die Werkstatt für Maltechnik Maja Drachsel, mit Yvonne Dick, Paul Vogler, Marie Waltemode, Claudine Walter, Lea Mila Weinert, Katharina Wilhelm, Diana Berndt, Wiebke Breitenfeld, Yeonwoo Chang, Till Lukas Fiedler, Kathrin Frech, Victoria Gentsch, Celina Maria Harder, Maria Heidler, Lucia Hochmuth, Hyemin Ji, Sanghee Kim, Luise Kleuser, Nelly Lübcke, Pauline Munique, Annike Nannt, Charlotte Panzner, Georg Ruppelt, Gregor Albert Scharf, Kim Josephine Schölch, Tommaso Tezzele.

„Mit der Erde rechnen“ ist ein Projekt im Rahmen von CAMPUS Kantine, einem Kunstprojekt des Fördervereins Freundeskreis Kunsthaus Dresden e. V. im öffentlichen Raum. CAMPUS Kantine ist der Geschichte des Areals rund um die robotron-Kantine und dem hier neu entstehenden Viertel gewidmet und wird gefördert von der Stiftung Kunstfonds im Rahmen von Neustart Kultur und ist ein Lehrangebot im Kontext der europäischen Hochschulallianz EU4ART. Die Hochschule für Bildende Künste Dresden ist Kooperationspartner des Projektes „Mit der Erde rechnen“.

Mit dem Projekt CAMPUS Kantine schlägt die Kunst im besten Sinne ihre Zelte auf dem Areal auf, betreibt künstlerische Wegelagerei und ist ab März bis November 2022 je nach Witterung mit Veranstaltungen und Führungen präsent.