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Camille Graeser, dem engen Kreis der so genannten Zürcher Konkreten zugehörig, ist vorab als Maler in die Schweizer Kunstgeschichte ein-gegangen, als Designer jedoch weitgehend unbekannt. Graeser hatte 1917 in Stuttgart ein eigenes Atelier für Innenarchitektur, Graphik und Produktgestaltung eröffnet.1927 hatte er sich durch die Beteiligung an der Werkbundausstellung «Die Wohnung» mit der Einrichtung einer Musterwohnung für den Mies van der Rohe-Bau Respekt verschafft. Nach seiner fluchtartigen Übersiedlung nach Zürich 1933 hatte der ge-lernte Innenarchitekt seine Tätigkeit jedoch weiterhin ausgeübt. Aller-dings hatte Graeser Schwierigkeiten, sich am neuen Ort neben den hier ansässigen Gestaltern zu behaupten. Von seinen in Zürich konzipierten gestalterischen Entwürfen im Bereich der Innenarchitektur, Produkt-gestaltung und Mode ist wenig in Produktion gegangen. Angesichts der Originalität und des modischen Flairs seiner Gestaltungsvorschläge ist dieser Umstand sehr zu bedauern, nicht zuletzt auch hinsichtlich der Entwicklung und der Rezeption des Schweizer Design. Die Ausstellung wirft ein spannendes Licht auf diese wenig bekannte Seite des Künstlers. Sie gliedert sich in die Bereiche Graphic Design, Inneneinrichtung (Möbel,Tapeten, Stoffe) und Mode (Schuhe und Schals) und gibt mit rund 300 Exponaten (Zeichnungen, Fotografien und Objek-ten) einen erstmaligen Überblick über die rund 40 Jahre umfassende gestalterische Tätigkeit des Künstlers. In Zürich wird die Wanderaus-stellung (mit Stationen in Hannover und Stuttgart) um etwa 40 Beispiele aus der Malerei erweitert.

Zur Ausstellung ist eine Begleitpublikation mit einführenden Texten und zahlreichen farbigen Abbildungen (Redaktion: Dr. Rudolf Koella) erschienen.

Pressetext

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Camille Graeser - Künstler und Designer