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30. Juli 2022 - 23. Oktober 2022

Brandon Lipchik. Moonbeams of Allegory

Kuratorin: Tamara Reitz

Das Kunstpalais präsentiert mit „Brandon Lipchik. Moonbeams of Allegory“ die erste institutionelle Einzelausstellung des US-amerikanischen Künstlers weltweit.

Nackte, avatarartige Figuren galoppieren mit wehendem Haar auf blauen Pferden durch einen nächtlichen Wald. Sie kämpfen sich durch einen Schwarm von bunten Paradiesvögeln und geben sich im Mondschein lust- und furchtvoll zugleich dem wilden Liebesspiel mit unmenschlichen Bestien hin. Die jüngsten Gemälde und VR-Installationen des in New York und Berlin lebenden Künstlers Brandon Lipchik zeigen Neues und mitunter Unheimliches: Seine anonymen Figuren lassen die geordnete Zivilisation mit ihren umzäunten Vorgärten und quadratischen Pools seiner bisherigen Werke hinter sich und stürzen sich frei und ungezwungen in erotische Abenteuer, umgeben von nächtlicher Natur.

Ja, die Natur selbst wird sogar allmählich zur aktiven Protagonistin. Vermehrt tauchen Tiergestalten auf, die mit Lipchiks anonymen Avataren in Aktion treten, und sogar menschenleere Landschaftsgemälde, in denen die Natur erstmals ganz für sich steht. Wie ein Theaterregisseur präsentiert der Künstler seine Szenen dabei auf bühnenartigen Plattformen und lässt sie durch Scheinwerfer in neonfarbenen Lichtspielen erstrahlen, die an das Berliner Nachtleben denken lassen.

Lipchiks retro-digitale Kompositionen, die auch an Computerspielgrafiken aus den 1980er- und 1990er-Jahren erinnern, entstehen in digitalen 3D-Animationsprogrammen und werden schließlich in analogen Malprozessen auf die Leinwand überführt. Die Ausstellung im Kunstpalais zeigt neben neuen Gemälden und Gedichten Lipchiks auch erstmals zwei neue VR-Installationen, mit denen die Besucher*innen in die neue, mythisch-erotische Welt des Künstlers eintauchen können.

Zur Ausstellung erscheint im August 2022 eine reich bebilderte Publikation im Hatje Cantz Verlag. Als erster Katalog des jungen Künstlers bietet sie neben der Dokumentation der Schau auch einen Überblick über das bisherige Gesamtwerk. Mit einem Vorwort von Kunstpalais-Leiterin Amely Deiss, Texten von Kuratorin Tamara Reitz und dem Journalisten Oliver Koerner von Gustorf sowie einem Interview des Künstlers mit Kristian Vistrup Madsen.