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BRANDL | VOPAVA | ZITKO

Petra und Anton Gölles laden zur Vernissage ein. Samstag, 23. September 2017 um 18:00 Uhr

Zur Eröffnung spricht Roman Grabner, Universalmuseum Joanneum Graz
Ausstellung bis 3. November 2017
Mo- Sa von 9.00 – 19. 00 Uhr u. So nach Voranmeldung

HERBERT BRANDL
Giorgio Agamben entwickelt ausgehend vom ersten Satz des Römerbriefes eine Kategorie des Messianischen, die in der paulinischen Formel des „Als-ob-nicht“ (hōs mē) wurzelt. Nun soll der Versuch unternommen werden, die rhetorische Figur des „Als-ob-nicht“ mit dem spezifischen Darstellungsmodus von Herbert Brandl zusammenzudenken, auf die individuelle Arbeits- und Darstellungsweise angewandt werden: auf den Zustand der Schwebe zwischen Figuration und Abstraktion. Man würde also in Bezug auf die Gemälde von Herbert Brandl formulieren: Berge als ob nicht Berge, Flüsse als ob nicht Flüsse, Landschaften als ob nicht Landschaften, usw. (Roman Grabner)

WALTER VOPAVA
Walter Vopavas Einstellung zur Malerei ist entschieden puristisch. Mit elementaren Mitteln wird das Substanzielle der Malerei erforscht, jeglicher Vorwand beiseite geräumt. Abstraktion ist für ihn nicht unbedingt ein Stil, sondern die Möglichkeit, sich auf das Essenzielle in der Malerei zu konzentrieren, losgelöst vom Vorwand des Inhaltlichen und Figurativen. Malerische Balkenstrukturen schweben im Raum und verzahnen sich; manchmal driften sie ab, sind lediglich an den äußersten Grenzen des Bildes sichtbar. Eine deutliche Aufhellung tritt hierbei ein, das Dunkle weicht dem Hellen. Die Lichtkonstante wird manchmal dermaßen gesteigert, dass ein gleißendes Weiß in den Vordergrund drängt. (Florian Steininger)

OTTO ZITKO
Zitkos Kunst kreist um den Ursprung des Graphischen und um die Geburt des Gegenstandes aus dem Graphismus, in beschwörenden schwermütigen Blättern, auf die Linien, Striche, Flecken und Figuren in komplexen Schichten-Verfahren eingekerbt sind, weil er dort sich noch nicht eingeschlossen fühlt, umstellt von einer mechanischen Welt fester Gegenstände, weil dort die Formen der Gegenstände dem Ausdruck, den Emotionen, den Bedürfnissen, den Empfindungen noch keine Grenzen setzen, weil er dort die Quelle eines ursprünglichen Lebens wähnt. Wer den Gegenstand ungeboren oder nur kaum oder opak gebären lassen will, will der Erfahrung keine Grenzen setzen. (Peter Weibel)