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Bodys Isek Kingelez, geboren 1948 in Kimbembele Ihunga, Demokratische Republik Kongo (Zaire), lebt in Kinshasa und fertigt seit den achtziger Jahren Architekturmodelle aus farbiger Pappe und Papier an. Für westliche Betrachter erscheinen sie wie ein Hybrid aus afrikanischen Farben, Mustern und postmoderner Architektur sowie futuristischen Entwürfen. Kingelez verarbeitet in seinen Modellen das koloniale Erbe modernistischer Bauweise und nimmt gleichzeitig Bezug auf aktuelle städtebaulichen Entwicklungen in seinem Heimatland. Die von ihm „Extrêmes Maquettes“ (Extreme Modelle) genannten Entwürfe thematisieren die soziale Bedeutung von Architektur und entwerfen urbane Utopien, in denen Überwachungsmechanismen durch den Staat hinfällig sind. Es gibt in den Städten von Kingelez weder Polizei, noch Gefängnisse und die größten Bauten sind Sportstadien und andere öffentlich genutzte Einrichtungen. Diese städtebaulichen Visionen können auch als Kritik an den realen kapitalistisch und postkolonial geprägten Verhältnissen seines Landes gedeutet werden. Kingelez zählt zu den bekanntesten afrikanischen Künstlern im internationalen Ausstellungswesenund war bei vielen Gruppenausstellungen und Biennalen vertreten. Die Ausstellung im Kunstverein in Hamburg ist nach langer Zeit die erste große Einzelpräsentation des Künstlers.

Es erscheint ein Katalog im Hatje Cantz Verlag mit einem Vorwort von Yilmaz Dziewior sowie Textbeiträgen von Okwui Enwezor, Bodys Isek Kingelez und André Magnin.

Wir danken der C.A.A.C. – The Pigozzi Collection, Geneva, ohne deren engagierte Hilfe diese Ausstellung nicht möglich gewesen wäre. Die Ausstellung und der Katalog werden unterstützt vom Afrika- Verein, Hamburg, und der AFAA (Association Française d’Action Artistique).

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Bodys Isek Kingelez
Kurator: Yilmaz Dziewior